Ich wollt’s mal wieder wissen – nach meiner veganen Woche hab ich mich eine Woche glutenfrei ernährt – und euch auf Schritt und Tritt bei jedem Bissen via YouTube mitgenommen. :) Da ich für eine Prüfung gelernt hab und der Launch meines Onlineshops vor der Tür stand, war ich mit sehr viel Arbeit eingedeckt – und hab, zugegebenermaßen, sehr, sehr einfach gegessen. Aber vielleicht war das gar nicht so schlecht – und ihr bekommt mal ein Bild darüber, wie man sehr einfach, billig, schnell – und trotzdem gut glutenfrei essen kann. Aber mal zurück zum Anfang.
Eine Woche glutenfrei – Warum eigentlich?
Warum – das ist eine Frage, die ich in der Woche oft beantworten musste. Warum sollte man sich glutenfrei ernähren, wenn keine nachweisliche Glutenunverträglichkeit bekannt ist? Sollte man auch nicht, finde ich. Ich finde nichts blöder, als wenn jetzt auf einmal jeder anfängt, sich grundlos glutenfrei zu ernähren – einfach des Hypes wegen.
Bei mir ist’s jedoch so, dass ich vor etwa drei Jahren mit Hashimoto diganostiziert wurde. Hashimoto Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die lebenslang bleibt. Also egal welche Therapie, ganz wegbekommen wird man Hashimoto nie. In diesem Beitrag erzähl ich euch mehr über Hashimoto, deshalb mag ich hier nicht näher darauf eingehen.
Oder doch ein bisserl näher muss ich schon darauf eingehen – es gibt nämlich zig Studien, die zwischen Hashimoto und Glutenunverträglichkeit einen fixen Zusammenhang sehen. Ja, die österreichische Krankenkasse zahlt bei Hashimoto-Diagnose sogar den Bluttest auf Zöliakie. Es gibt aber auch (wie eh immer) einige Studien, die dabei überhaupt keinen Zusammenhang sehen. Ich wollt für mich selbst einfach mal rausfinden, ob da was dran ist, ob es mir besser geht, wenn ich glutenfrei esse, ob ich überhaupt irgendeinen Unterschied merke, und wie sich glutenfrei essen überhaupt anfühlt.
Der Selbstversuch
Ihr kennt mich mittlerweile doch schon ein bisschen – ich bin einfach ein Mensch, der Sachen gerne ausprobiert, bevor er darüber urteilt. Ich wollte einfach wissen, wie sich eine glutenfreie Ernährung anfühlt und wollte wissen, ob ich wirklich einen Zusammenhang beziehungsweise eine Besserung bemerke.
Was soll ich sagen. Ich hab gemerkt, wie gut mir die glutenfreie Ernährung tut. Ich hab nach dem Versuch unabsichtlich einmal statt der Cashewmilch zur Dinkelmilch gegriffen, weil ich nicht bedacht habe, dass Dinkelmilch ja nicht glutenfrei ist (obwohl eigentlich sehr logisch). Ohne es zu merken hab ich also gegessen und gegessen und danach sofort Bauchweh bekommen. Ich war zuerst total überrascht und wusste nicht, woran es liegt, bis mir auf einmal in den Sinn gekommen ist, dass Dinkelmilch ja nicht glutenfrei ist. Wow. Eine Woche glutenfreie Ernährung und schon reagiert mein Magen-/Darmsystem so stark auf eine glutenhaltige Speise?
Nach der einen Woche glutenfrei habe ich gemerkt, wie gut ich mich fühle. Ich hatte davor fast immer Probleme mit meinem Magen-/Darmsystem. Es wurde eine Fruktoseunverträglichkeit bei mir festgestellt, die mittlerweile aber, vom Gefühl her, in den Hintergrund getreten ist. Ich kann Fruktose wieder ganz normal essen, ohne Probleme. Dafür macht mir Gluten anscheinend aktuell, oder vielleicht auch schon länger, ohne es zu merken, Probleme. Ich hatte ja auch mal eine Entzündung im Dünndarm-/Dickdarm- Bereich, die ich damals auf die Fruktose zurückgeführt habe – vielleicht ist aber auch da das Gluten daran Schuld gewesen, ich weiß es nicht.
Was ich aber nach dieser Woche weiß, ist, dass ich mich wahrscheinlich glutenfrei ernähren sollte. Ob ich wirklich eine Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie habe, weiß ich nicht. Ich könnte zwar einen Bluttest machen, jedoch gibt auch der anscheinend keine 100%ige Sicherheit und außerdem müsste man den Darm davor lang und stark mit Gluten belasten, damit er ausschlägt. Darauf habe ich aktuell eigentlich keine Lust, weil ich mich mit meiner Ernährungsweise gerade eben sehr wohl fühle. Und jetzt, wo mein Darm die glutenfreie Ernährung gewohnt ist, bekomme ich immer, wenn ich etwas nicht-glutenfreies esse, starke Magenbeschwerden.
Ich weiß aber auch, dass ich es sicher nicht schaffen werde, immer, für den Rest meines Lebens, zu 100 Prozent auf Gluten zu verzichten. Dafür esse ich einfach viel zu gerne Kuchen, Kekse, Torten – und sind wir uns mal ehrlich. Genauso wenig wie veganer Kuchen (zumindest die meisten) 1 zu 1 so gut wie nicht-veganer schmeckt, genauso wenig schmecken glutenfreie Bachg’schichten so gut wie glutenhaltige. Weil ich aber gemerkt habe, wie gut mir die glutenfreie Ernährung tut, möchte ich zumindest daheim, wenn ich nicht backe, darauf achten, immer glutenfrei zu essen. Und auch auswärts – soweit es geht und nicht zu viele Umstände macht – achte ich darauf, glutenfrei zu essen. Momentan klappt das so für mich ganz gut und auch vom Bauch her geht es mir so besser. Wielange ich das so schaffen werde – keine Ahnung. Ob ich bald einmal einen Test auf Zöliakie machen lasse? Keine Ahnung. Ich weiß viel nicht, ich weiß nur, dass ich wieder einmal sehr viel Vorteile gegenüber glutenfreier Ernährung hatte, und zumindest ein paar davon während der letzten Woche aus meinem Kopf verbannen konnte.
5 Kommentare
Hallo! Ich ernähre mich schon länger glutenfrei da ich auch Hashimoto habe.
Es tut mir sehr gut und meine Magen Darm Beschwerden sind sehr in den Hintergrund getreten.
Ich habe die Erfahrung gemacht, das man nahezu alle Leibspeisen glutenfrei machen kann. Teilweise mit besserem Geschmack.
Selbst meine Familie bemerken keinen Unterschied.
Ich koche viel Gemüse und Pfannengerichte.
Es müssen nicht immer die superteuren Ersatzprodukte gekauft werden.
Liebe Grüße
Bei mir wurde anfangs Jahr eine Glutenunverträglichkeit festgestellt. Ich musste damals eine Blut- und eine Stuhlprobe abgeben und sie testeten primär auf Zöliakie, aber auch zum Beispiel Leberwerte wurden getestet. Der Zöliakietest war negativ und all meine anderen Werte im grünen Bereich. Trotzdem fühle ich mich 100 Mal besser, wenn ich mich glutenfrei ernähre. Die Symptome äussern sich bei mir auch mit Bauchschmerzen. Dazu kommt dann bei mir aber noch Unwohlsein, Erschöpfung, Verdauungsstörungen, Übelkeit und generell liege ich dann flach. Bei mir dauerte es sehr lange, bis ich mich an die Ernährungsumstellung gewöhnt habe. Ich tendier(t)e vor allem dazu, immer das Gleiche zu essen. Ich hoffe, bei dir ist das etwas anders! Aber ich wünsche dir nur das Beste, und dass du damit einen guten Weg gefunden hast!
Liebe Grüsse,
Sarah
Ich finde es total interessant, dass du es probiert hast glutenfrei zu Essen und kann mir sehr gut vorstellen, dass das sehr gut für deine Krankheit ist. Ich bin ja sowieso der Meinung, dass viele Krankheiten mit der Ernährung zu tun haben und es ist schön, dass du so einfach heraus finden konntest, wie du deine Gesundheit verbessern kannst. Ich habe das bei mir leider noch nicht so ganz heraus gefunden und bin am experimentieren (habe keine Krankheit, sondern “nur” Darm/Magen Beschwerden). Weniger Obst esse ich schon und das hilft sehr, aber manchmal habe ich trotzdem noch Probleme…
Ich freue mich sehr darüber mehr zu erfahren, wie du jetzt weiter machst, ob du einfach nur versuchst so wenig gluten wie möglich zu essen? :)
Liebe Grüße
Pauline <3
http://www.mind-wanderer.com
Sehr schöner Blogpost und auch dein Video hat mir viel Freude bereitet, gerade weil es so schön normal ist. Da ich vom Arzt bestätigt bekommen habe, keine Zöliakie zu haben, aber mein Darm trotzdem hin und wieder sensibel auf Gluten reagiert, versuche ich auch mich hin und wieder glutenfrei zu ernähren. Deshalb freue ich mich jetzt schon, wenn du viele (glutenfreie) Rezepte mit uns teils. Dieses Curry sieht nämlich einfach ober lecker aus. <3
Liebe Grüße,
Katja
Toller Post liebe Angie! Ich bin gespannt, wie es dir in Zukunft damit geht und würde mich freuen, wenn du auch vielleicht paar rezepte postest, die du zuhause machst! Zum Beispiel die glutenfreien, veganen Pancakes, mmmhh, die sahen auf deiner Story soo soo gut aus!!! <3 Ich finde es auch unnötig, sich grundlos gluteinfrei zu ernähren, aber das Wichtigste ist, dass man sich nach dem Essen wohlfühlt und wenn es dir gut tut, würde ich auf deiner Stelle auch mehr darauf achten, glutenfrei zu essen. ;)
Liebe Grüße,
Sandra