Vor kurzem durfte ich Irene Weinfurter, fahrende Bio Köchin, kennenlernen und was soll ich sagen – ich hab diese Frau vom ersten Moment an ins Herz geschlossen. Selten hab ich jemanden getroffen, der mit so viel Leidenschaft und Herz das macht, was er oder sie eben macht, selten jemanden kennengelernt, der so viel Herzblut in die Berufung steckt, wie Irene. Ich durfte mittlerweile ein bisschen mehr Zeit mit Irene verbringen – und meine ersten Eindrücke haben sich nur bestätigt: Das ist eine ganz, ganz besondere, einzigartige, irrsinnig talentierte Frau.
Irene ist also fahrende Bio Köchin. Heißt: Sie packt ihre sieben Sachen (bei Bedarf auch Geschirr, Gläser und Personal), besorgt Lebensmittel mit der besten Qualität, und kommt zu ihren Kund*innen nach Hause. Seit 20 Jahren ist Irene Slow Food Aktivistin, setzt sich sehr für Umweltschutz ein. So versucht sie Plastik so gut es geht zu vermeiden, Müll streng zu trennen, schon beim Einkauf auf die Müllvermeidung zu achten und fast ausschließlich regional und saisonal einzukaufen. Irene hat Kontakte in die ganze Welt, hat auch schon in Irland, San Francisco, Italien, Frankreich, und vielen weiteren Ländern gekocht. Seit mehreren Jahren macht sie jetzt also das, was sie täglich macht, aus vollem Herzen, mit größter Leidenschaft.
Mich hat bei unserem ersten Treffen vor allem Irenes Weltoffenheit und Respekt allen Menschen und Lebewesen gegenüber fasziniert. Da gibt’s kein Verurteilen, keine Vorurteile, allem wird Wertschätzung entgegengebracht. Irene hat in ihrem Leben schon viel gemacht, das Beachtung verdient hat. Mir persönlich hat aber am meisten gefallen, als Irene erzählt hat, dass sie von der Arbeit mit Flüchtlingen enorm viel gelernt hat. Sie hat dabei nochmal stärker gelernt nicht so leichtfertig mit Lebensmitteln umzugehen, (noch) mehr Respekt vor Wasser und Lebensmitteln zu haben. So schön und so, so wichtig.
Kochen bringe ihr Inspiration, sagt Irene. Genauso Freude, Trauer und Lebenslust. All das findet man in der Küche und beim gemeinsamen Kochen. Sie kocht für diverse Feierlichkeiten wie private Feste, Erstkommunion, Firmung, oder Geburtstag – aber auch im größeren Rahmen bei Hochzeiten. 2 bis 150 Personen werden von Irene bekocht, der Preis gestaltet sich nach dem Menü, das die Kund*innen essen wollen. Grundsätzlich ist Irene aber wichtig, dass gutes Essen nicht nur für Wohlhabende leistbar ist – je nach Menü kann man 20-100 Euro pro Person rechnen. Asiatisch, Marokkanisch, typisch Österreichisch – Irene macht gerne eine Reise um die Welt und ist für alle Ideen offen. Sie versucht die Wünsche der Kund*innen so gut wie möglich umzusetzen, ihre persönliche Liebe gehört aber dem Gemüse, „weil es so vielfältig einsetzbar ist“. Irene versucht alle Lebensmittel im Umkreis von 50 Kilometern zu bekommen und hat in jeder Region schon einen Produzenten „ihres Vertrauens“, mit dem sie gerne zusammenarbeitet, packt auch selbst mal gerne am Feld an. Irene ist durch und durch eine inspirierende Persönlichkeit und es hat mich unglaublich gefreut, sie kennenzulernen. Auf bookacook.at findet ihr noch mehr Infos zu Irene und dem, was sie so macht.
Ich durfte jetzt schon ein paar Mal Irenes Gerichte kosten und was soll ich sagen – SO, SO, SO gut. Irene hat auch das vegetarische Catering bei unserer Hochzeit gemacht und es war einfach so verdammt gut, dass ich ein Monat später immer noch täglich dran denke haha. Ich stell euch heute hier ein Rezept vor, das Irene in meiner Küche gekocht hat – den Kürbisburger mit Quinoalaibchen. Direkt vom Feld auf den Tisch quasi. Die Quinoalaibchen sind vegan, super würzig und g’schmackig. Irene hat aber noch weitere Gerichte bei mir daheim gekocht (super gute Buchteln, süß und deftig und vegane Zwetschkenknödel) – die werde ich euch in kommenden Beiträgen vorstellen. Bis dahin: Viel Spaß beim Nachkochen!
Frage und Antwort mit Irene
Wie entspannst du am liebsten?
Beim Schwammerl oder Heidelbeeren pflücken im Wald.
Was tust du „nur für dich“?
Ich nehme mir täglich 1 Stunde Auszeit zum Schwimmen oder Lesen.
Wo geht dein „perfekter“ Urlaub hin?
Irgendwo, wo auch die Kulinarik eine große Rolle spielt, zum Beispiel Frankreich oder Italien.
Wo kaufst du am liebsten ein?
Regional bei Bio-Bäuerinnen und Bauern. Geschirr kaufe ich gerne auf Flohmärkten ein – da findet man immer besondere Stücke.
Du bist ja schon viel in der Welt herumgekommen – was war dir dabei immer wichtig?
Mich auch wirklich auf ein Land, die Bräuche, Sitten und die Küche einzulassen. Regional zu essen. Nicht nur Tourist zu sein, sondern wirklich Reisender, Entdecker. Und: Alle Menschen zu respektieren.
Warum machst du heute das, was du eben machst?
Ich bin in einer Gärtnerei aufgewachsen und habe schon als Kind besondere Lebensmittel schätzen gelernt. Die Mama und die Oma waren auch hervorragende Köchinnen und haben mir gelernt, wie man aus „wenig“ ganz tolle Gerichte zaubern kann. Und wie schön und wichtig das gemeinsame Kochen ist. Das hat mich stark beeinflusst.
Was ist dir wichtig?
Bewusster einkaufen. Bewusster nachdenken.
Ein Tag ohne Kochen….?
… ist ein verlorener Tag.
KÜRBISBURGER MIT QUINOALAIBCHEN
Zutaten für 4 Personen:
250 g Quinoa
1/4 Liter Gemüsefond
2 EL Olivenöl
1 Zwiebel
220 g Räuchertofu
Salz, Pfeffer
Sonnenblumenöl
Gewürze nach ihren Vorlieben
heimische Kräuter oder Curry, Garam Masala was sie gerne mögen
1 Packung Soja Cuisine
frische Kräuter aus dem Garten nach belieben
Hokkaidokürbis 10 cm Durchmesser
Humuscreme
So geht’s:
Quinoa im Gemüsefond weichdünsten und über Nacht quellen lassen. Tofu mit einer Reibe fein reiben und am nächsten Morgen zum Quinoa geben. Die Zwiebel fein schneiden und in Olivenöl anbraten, die Sojacuisine hinzugeben. Zur Masse zufügen und diese nach Belieben würzen. Laibchen formen und in Sonnenblumenöl herausbacken.
Den Kürbis aushöhlen und mit Olivenöl bestrichen im Rohr bei 160 Grad je nach Größe 15 bis 25 Minuten lang weichdünsten.
Kürbis mit Humusmus füllen – Laibchen dazugeben eventuell mit Salat garnieren und der Burger ist fertig zum Verzehren.
5 Kommentare
[…] Neues zu entdecken, mich inspirieren zu lassen – und raus in die Natur zu gehen sowieso. Als Irene mich also gefragt hat ob ich mit ihr mit auf’s Feld kommen mag, war ich sofort Feuer und Flamme. […]
Du findest immer so schöne Worte um Dinge zu beschreiben!
Danke du Liebe!
Jetzt hab ich auch ganz viel Lust auf Kochen bekommen 💛 so ein schöner Beitrag :)
Danke! Ich werd den Burger auch bald wieder nachkochen! :)