Ich hab im Jahr 2020 eine ganz große Liebe zu Germteig entwickelt. Ich hab zwar immer schon gerne mit Germ gebacken, aber dann doch immer lieber ‘schnellere’ Rezepte gemacht, wie einfachen Rührkuchen, Cookies oder gedeckten Mürbteigkuchen. In diesem Jahr hab ich, durch die gewonnene Zeit daheim, vielviel mit Germ experimentiert und mich dann an immer mehr rangetraut. Zimtschnecken, Krapfen, Donuts — und meine neueste Liebe: Veganer Nussstrudel. Aber irgendwie auch kein Nussstrudel, ich bring den Strudel nämlich in runde Form und backe ihn in einer Tarteform, sodass er quasi auch als Kuchen durchgehen würde.
Das Rezept ist, wie immer, einfach. Ihr braucht keine ausgefallenen Zutaten, sondern nur Lebensmittel, die ihr wahrscheinlich sowieso schon daheim habt. Und: Ich hoffe ihr habt keine Angst vor Germteig, in Wahrheit ist’s nämlich wirklich keine Zauberei. Achtet einfach darauf, dass die Hefe Zimmertemperatur hat und nicht mehr eiskalt ist, wärmt den Haferdrink etwas auf, sodass er lauwarm ist (nicht zu warm!) und das war’s auch eigentlich schon. Gut durchkneten, an einem warmen Ort ziehen lassen, fertig ist euer Germteig. Ich wünsche euch ganz viel Gelingen und vor allem viel Freude und Wärme und Zuversicht beim Nachbacken.
Veganer Nussstrudel
Ihr braucht:
460g Dinkelmehl
25g frische Hefe
70g Kristallzucker
Prise Salz
80g (vegane) zimmerwarme Butter
260ml Haferdrink
150g (veganer) Frischkäse
150g geriebene Haselnüsse
60g (vegane) Butter
100g Kristallzucker
(ev. 2-3 Teelöffel Zimt)
etwas Puderzucker und Haferdrink als Glasur
So geht’s:
Den Haferdrink im Topf auf niedriger Stufe erwärmen, sodass die Temperatur “zimmerwarm bis lauwarm” ist. Auf jeden Fall nicht zu warm, weil das eurer Hefe sonst schadet, aber auch nicht ganz kalt, weil der Teig sonst nicht so gut aufgeht.
Das Dinkelmehl mit der Hefe, Kristallzucker, dem lauwarmem Haferdrink, der zimmerwarmen veganen Butter und einer Prise Salz in der Küchenmaschine oder per Hand gut und lange kneten. Dann mit einem feuchten Tuch abgedeckt eine Stunde lang an einem warmen Ort ruhen lassen.
In der Zwischenzeit alle Zutaten für die Fülle gut verrühren.
Nach einer Stunde sollte sich das Volumen eures Germteigs mindestens verdoppelt haben. Knetet den Teig dann nochmal gut durch, bestäubt eure Arbeitsfläche mit wenig Mehl und zieht den Germteig darauf etwa einen halben Zentimeter dick rechteckig aus.
Die Fülle gleichmäßig auf dem Teig verstreichen und der Länge nach aufrollen, sodass ihr eine lange Rolle bekommt. Diese dann (mit einem kleinen “zusammenhängenden Stück” an einem Ende, das ihr nicht aufschneidet) der Länge nach aufschneiden und die “offene” Seite mit der Nussfülle nach oben drehen. Ihr habt jetzt eine lange Rolle aus 2 Strängen.
Legt das zusammenhängende Ende eures Teiges in die Kuchenform. Dann immer einen Strang über den anderen legen (also rechts über links, das alte links ist jetzt das neue rechts, und dann wieder rechts über links und immer so weiter) und dabei im Kreis gehen, sodass ihr eure Kuchenform ganz ausfüllt. Dabei darauf achten, dass die “offene” Seite, also die Seite mit der Nussfülle, immer möglichst nach oben zeigt.
Das Backrohr auf 170 Grad Umluft vorheizen. Den Nussstrudel anfangs ins noch kalte Backrohr stellen und so mit dem Backrohr aufwärmen lassen. Nach etwa 30-35 Minuten sollte euer veganer Nussstrudel goldbraun gefärbt sein und ihr könnt ihn aus dem Backrohr nehmen.
Während der Nussstrudel auskühlt könnt ihr die Zuckerglasur vorbereiten. Hierfür einfach etwas Puderzucker mit wenig Haferdrink glatt rühren, sodass eine Zuckerglasur entsteht. Den Nussstrudel mit der Zuckerglasur verzieren. Euer veganer Nussstrudel schmeckt am besten frisch am ersten Tag, ist aber durch die Glasur auch am zweiten oder dritten Tag (wenn er denn solange hält) relativ saftig, wenn ihr ihn abgedeckt auf Zimmertemperatur lagert. Gutes Gelingen!