Einfach dem Herzen folgen.

Einfach das machen, worauf man Lust hat, einfach dem Herzen folgen, nicht darüber nachdenken, was Andere über die Entscheidungen denken können, einfach sein eigenes Ding machen. In den letzten Monaten habe ich diese Disziplin perfektioniert, auch wenn mir das als Löwe-Geborene anfangs nicht leicht gefallen ist. Aber egal, Zweifel und Negativität hab ich dabei einfach ausgeblendet und hab immer mehr zu mir selbst gefunden, hab immer mehr und mehr den Menschen kennengelernt, der ich eigentlich bin – ohne großartige Einflüsse und Einwirkungen von Außen.

In letzter Zeit musste ich einige wichtige, zukunftsentscheidende, Entscheidungen treffen – und bin eigentlich immer noch dabei sie zu treffen. Mir ist so viel durch den Kopf gegangen und nicht nur einmal wollte ich meine Grundsätze unter den Tisch kehren, um doch wieder in alte Verhaltensmuster zurück zu kehren und es anderen recht zu machen – und dabei auf mich selbst zu vergessen. Ich wollte wieder das machen, das andere von mir erwarten würden, das der nächst-logische Schritt in der Entwicklung wäre und mich für den sichereren Weg entscheiden – bis vor ein paar Tagen.

Ich hab also jetzt mein Studium beendet, ich hab letztes Jahr mein eigenes Buch veröffentlicht und hab eine eigene Kleidungskollektion gelauncht – und jetzt? Genau das frage ich mich auch. Und eigentlich ist es glaub ich okay, mich das mal ein paar Wochen, oder Monate, zu fragen, bevor ich mich aus einer Kurzschlussreaktion gleich ins nächste Abenteuer schmeiße. In meinem 2018-Vorsatz-Post hab ich geschrieben, ich möchte 2018 einige Praktika machen.

Warum? Nicht weil ich möchte, weil ich glaube, dass es meiner Entwicklung hilft oder dass es mir Spaß macht, sondern damit ich nicht in ein paar Jahren, falls das mit dem Bloggen nichts mehr ist, „ohne etwas“ da stehe. Die letzten Wochen hatte ich dann ganz, ganz viele Gespräche mit wunderbaren, klugen, motivierenden Menschen, die mich eigentlich allesamt überzeugt haben, dass das Bullshit ist. Also nicht das mit dem Praktikum, aber der Punkt mit dem „ohne etwas da stehen“. Ich habe als Bloggerin und Online-Mensch einen Vollzeit-Job. Ich bin erfolgreich als Selbstständige, mache jeden Tag 2302820 Dinge, bei denen ich mich weiterentwickle, habe schon ganz viel geschafft und lerne täglich neu dazu. Ich knüpfe täglich Kontakte zu etablierten Firmen und Marken, habe täglich mit nationalen und internationalen PR-Firmen und Print-Medien zu tun. Ich werde jeden Tag besser, was Fotografie angeht, weil ich viel übe und mich auch fortbilde. Ich bin Autorin, kann mir gut vorstellen auch noch ein weiteres Buch zu veröffentlichen und hab mit hellopippadesigns auch in einen ganz anderen unternehmerischen Bereich geschnuppert. Und ich mag mich 2018 noch in ganz anderen Bereichen fortbilden und weiterentwickeln – das bleibt aber soweit noch ein Geheimnis. Also: Ich bin 23. Wo stehe ich bitte „ohne etwas da“?

Natürlich sind da immer noch die Ängste und Selbstzweifel. Die Gedanken, dass andere mit entsprechender Ausbildung viel mehr Chancen auf eine Arbeit in dem Bereich haben, in dem ich gerne arbeiten würde. Angst, dass ich nicht gut genug bin, dass ich naiv bin, zu glauben, dass sich schon alles irgendwie fügen wird. Solche Gedanken versuche ich aber einfach auszublenden.

Praktika laufen mir nicht weg – mein aktueller Job schon. Das Bloggen, Instagram und der ganze Online-Bereich ist ein Wettlauf mit der Zeit. Man muss immer besser werden, man muss allgegenwärtig sein, man muss sein ganzes Herz in die Online-Präsenz stecken, damit man etwas zurückbekommt und, bei der ganzen Masse an Influencern, Content Creatorn und Bloggern, die nachkommen, nicht vergessen wird. Und dann weiß man nicht, ob das alles, was man sich aufbaut, und über Jahre aufgebaut hat, in einem Jahr noch Relevanz haben wird, oder ob etwas Neues kommt und Überhand nimmt. Liest in zwei Jahren noch irgendjemand Blogs? Werden Firmen auch in einem Jahr noch in Instagram-Werbung investieren? Bin ich noch relevant? Auch wenn ich mir sicher bin, dass der Online-Bereich in irgendeiner Weise bestehen bleiben wird und sich sogar noch stark entwickeln wird, sind das alles Fragen, die ich mir stelle.

Ich hab aber beschlossen das einzig Richtige zu tun und meinem Herzen zu folgen. Ich hab beschlossen mich durch Zweifel nicht in die Enge getrieben zu fühlen, sondern die Zweifel und Ängste in Positivität und Zuspruch umzuwandeln. Hab beschlossen, mir und meiner Kreativität selbst nicht im Weg zu stehen, sondern einfach mal zu machen – egal was Menschen, die immer nur auf Sicherheit setzen, dazu sagen werden. Hab beschlossen einfach mal weniger nachzudenken und weniger zu planen, sondern mehr leben, meinem Herzen folgen und immer mehr und mehr ich selbst werden.