Ich hab noch nie ein Life Update hier auf meinem Blog veröffentlicht – aber nachdem ich mit Anfang des Jahres, aus Zeitmangel, aufgehört habe, wöchentlich über meine Lieblinge zu schreiben, ist der persönliche Part hier auf dem Blog leider total untergegangen. Es gibt Wochen, da vermiss ich die Liebling-Kategorie total, dann gibt’s aber wieder Sonntage, da bin ich irre froh darüber, nicht mehr diesen “Druck” zu haben, irgendetwas zu finden und zu erzählen. Mal schauen, ob mir irgendein Kompromiss einfällt, wie ich diesen inneren Konflikt lösen kann, bis dahin, und um euch am Laufenden zu halten, gibt’s erstmal ein Life Update von mir.
Umzug
Seit Anfang des Jahres stand vor allem das Thema Umzug im Vordergrund. Wo, warum, was, wie hab ich euch in diesem Beitrag schon ausführlich beschrieben. Seit Jänner sind wir also ständig am Umräumen, Umbauen, Ideen sammeln, Einkaufen, und und und. Jetzt, Ende März, haben wir’s endlich zumindest so weit geschafft und beendet, dass wir umziehen konnten und schlafen seit etwa zwei Wochen in der neuen Wohnung. Der letzte Feinschliff ist noch nicht beendet und einige kleine Dinge müssen wir noch machen, aber der größte Brocken ist jetzt erledigt – endlich. Ich sag’s euch – gegen Ende hin war’s dann schon ziemlich mühsam und ich war richtig froh, als wir endlich aus der alten Wohnung, die nur noch ein einziges unordentliches Chaos war, in die neue (auch noch sehr chaotische) Wohnung siedeln konnten. Jetzt wird’s langsam richtig, richtig schön und genau so, wie mein Freund und ich uns das vorgestellt hatten und ich kann’s gar nicht erwarten, euch dann nach und nach immer ein paar Teile der neuen Wohnung zu zeigen.
Studienabschluss
Nach über 5 Jahren war’s im Jänner endlich so weit – ich hab die letzte Prüfung meines Bachelorstudiums geschrieben und habe im Februar endlich meinen Studienabschluss beantragt. Mitte Mai habe ich jetzt meine Abschlussfeier und mir fällt ein Stein vom Herzen, dass ich jetzt endlich diesen ersten wichtigen Lebensabschnitt nach der Matura hinter mich bringen konnte. Jedem Ende folgt auch ein Anfang und ich bin bereit, für alles, was jetzt zukünftig auf mich zukommen wird. Was ich jetzt genau geplant habe, hab ich in diesem Beitrag geschrieben – ein Beitrag, der mir total am Herzen liegt und der ganz viele von euch bewegt hat, so schön! Wenn ihr den Beitrag nicht lesen wollt, kann ich aber auch hier verraten: Vorerst möchte ich nicht in dem Bereich, in dem ich mein Studium abgeschlossen habe (Biologie mit Schwerpunkt auf Ökologie) arbeiten – aber mal schauen, was die Zukunft bringt.
Neuanfang
Anfang des Jahres war ich vor allem eines – planlos. Umzug hieß – großes Chaos daheim. Der Fakt, dass ich mein Studium beendet habe und die Frage “Was kommt danach” hat mich fast täglich begleitet. Letztes Jahr hab ich mein eigenes Backbuch veröffentlicht und somit war ein großes Lebensziel, das Thema “Buch” mal vom Tisch. Und auf einmal – obwohl ich letztes Jahr so viel erreicht habe und eigentlich ziemlich stolz auf mich sein sollte, hat sich eine totale Leere in mir breit gemacht und ich hab mich zum ersten Mal seit langem ziemlich verloren gefühlt. Irgendwie wusste ich nicht mehr weiter und nicht nur einen Abend bin ich verzweifelt und weinend in meinem Bett gelegen und hab mich selbst nicht ganz ausgekannt, warum es mir gerade so geht. Nach einem langen Gespräch mit meiner Schwester hab ich dann aber beschlossen diese Gefühle auch einfach mal zuzulassen und alle Emotionen, die mir so in der Seele baumeln einfach mal zuzulassen. Diese Entscheidung war ganz, ganz wichtig und seit diesem sehr gefühlsreichen Februar geht es mir allgemein viel besser, ich bin (noch) ausgeglichener und schaffe es endlich, abzuschalten und mir Zeit zu nehmen für die Dinge, die wirklich wichtig sind. Ach ja und glücklich bin ich jetzt auch wieder.
Regeneration
Ja, ich habe es mir letztes Jahr so, so oft vorgenommen aber hab es dann in Wahrheit nie wirklich geschafft – die Sache mit der Regeneration. Wie oft habe ich geglaubt “okay ich mache jetzt wirklich langsamer”, nur um dann in Wahrheit wieder alten Mustern zu verfallen. Seit Anfang des Jahres schaffe ich es aber wirklich – ich mache weniger, ich nehme mir bewusst Zeit für mich, ich schalte ab, ich arbeite weniger, ich lebe bewusster und ich fühle mich wieder viel, viel wohler und lebendiger. Zum einen hat mir hier sicher geholfen, dass ich wieder täglich Yoga mache – Yoga hilft mir einfach immer dabei, ein Stück mehr zu mir selbst zu finden und mich “mehr im Reinen” zu fühlen. Zum anderen war hier aber glaub ich auch ganz wichtig, dass ich mir wieder eine Routine geschaffen habe. Jeden Morgen stehe ich auf, mache mir eine Schale Matcha, dehne mich dann ein bisschen, frühstücke in Ruhe und starte erst dann in den Tag.
Seit wir umgezogen sind, kommt auch noch dazu, dass ich jeden Morgen eine kurze Runde mit den Hunden drehe – was meinem Kopf auch nochmal gut tut. Das Plätschern des Flusses, der Geruch des Waldes, die Ruhe vor dem Sturm – all das genieße ich bei meinen morgendlichen Spaziergängen total. Durch die Routine, die ich mir geschaffen habe und durch den Fakt, dass ich mich jetzt zum ersten Mal seit langem, daheim wieder wohlfühle, genieße ich die Zeit, die ich für mich habe, umso mehr. Ich sage aktuell fast alle Termine ab, beziehungsweise mache sie mir erst gar nicht aus, versuche so viel Zeit wie möglich daheim zu verbringen, daheim zu kochen, daheim für mich zu sein und abzuschalten. Ich bin mir sicher, dass auch wieder Zeiten kommen, wo ich mehr Action brauche und mich unter Menschen wieder wohler fühle – aktuell genieße ich aber die Zeit mit mir selbst am meisten – und hab’s endlich geschafft zu regenerieren.
Wenn auch ihr ein Problem damit habt, abzuschalten und sooft daran gescheitert seid, euch immer wieder einredet, dass das Pensum an Arbeit ja eh okay ist und andere Menschen ja noch viel mehr arbeiten, ihr aber eigentlich vor lauter Arbeit, elendig langen To-Do-Listen, unzähligen Nächten mit nur vier Stunden Schlaf und 16 Stunden Arbeitstagen komplett ko seid, nicht mehr weiter wisst und Angst habt, irgendwann an Überarbeitung zu zerbrechen – macht langsamer. So schwer das klingt, probiert es – und wenn ihr’s nicht schafft, dann probiert es wieder und wieder und wieder. Irgendwann kommt hoffentlich der Moment, in dem es euch gelingt – so, dass es hoffentlich noch nicht zu spät ist. Jeder hat sich auch mal Pause verdient und auch wenn wir in einer verdammten Leistungsgesellschaft leben, darfst du mal ein paar Tage oder Wochen lang nichts machen und einfach nur für dich sein. Sich einzugestehen, dass man nicht länger so weitermachen kann (und will), hat nichts mit Schwäche zu tun – sondern ist eigentlich ziemlich stark und mutig. Also – do it. Und mach dich nicht selbst kaputt. Das ist kein Geld der Welt, keine Beförderung, kein Jobwechsel, und keine Anerkennung von Vorgesetzten wert. Sei du’s dir wert.
8 Kommentare
Wieder einmal eins Wahnsinns-Text! Schön und immer wieder wichtig so etwas zu lesen und daran erinnert zu werden, dass man sich selbst am meisten wert sein sollte. :)
<3 <3 <3
Liebe den Beitrag! Du hast absolut recht, man muss sich auch mal zurückziehen und erholen dürfen. Leistungsgesellschaft hin oder her, jeder muss für sich sein eigenes Leben definieren und eine Balance finden, die passt.
Liebe Grüße:)
Du sagst es! <3
So ein schönes Lifeupdate.. ich werde definitiv was für mich mitnehmen. Ich habe in den letzten Monaten selbst gemerkt wie mein Körper dem Leistungsdruck den ich mir selbst mache nicht mehr standhält und musste etwas ändern. Daraus ist aber etwas wunderschönes entstanden und ich fühle mich so als hätte ich ein großes Stück näher zu mir selbst gefunden und bin so viel glücklicher so. Ich bin momentan mitten im Abi und fühle mich auch oft verloren.. Ich möchte nach dem Abitur erstmal ein Praktikum machen und habe bislang noch keine Zusagen, eigentlich möchte ich auch sofort ausziehen.. was und ob ich studieren möchte weiß ich auch nicht.. und dann weiß ich nicht einmal ob ich es mit meinem Abischnitt überhaupt kann und wie ich das alles finanzieren soll.. und auf der Suche nach einem Vollzeitjob nach dem Abi bis ich dann hoffentlich einen Praktikumsplatz gefunden haben werde bin ich auch noch momentan.. es ist alles so so ungewiss..
Alles Liebe und frohe Ostern, Lea von http://leachristind.blogspot.com
Es wird sich bestimmt alles fügen! Ich drück dir die Daumen, dass du vor allem eines wirst – glücklich! :)
Ein sehr schönes Life Update, Angie!
Danke liebe Lila!