Ich mach eine kurze Reise in die Vergangenheit, um euch zu erzählen, wie wir überhaupt nach Wales gekommen sind. Wales mit dem Campingbus war nämlich nie geplant, also wirklich nie, nicht mal im Traum, stand einfach gar nicht auf unserer Reiseliste. Silvester und ich wollten als Hochzeitsreise nach Schottland mit dem Bus. Bis knapp über die britische Grenze hat der Plan auch funktioniert – eine Stunde von London entfernt hat auf einmal der Turbo vom Bus den Geist aufgegeben. Ich will jetzt nicht zu weit ausholen, weil darum soll’s ja eigentlich jetzt gar nicht gehen. Long story short: Wir haben eine Woche lang mit dem Bus vor der Mercedes Werkstatt in Stansted verbracht. Der Turbo wurde erneuert, aber wir haben viel Zeit verloren und ehrlich gesagt – wir waren uns auch einfach unsicher ob wir wirklich noch so hoch rauffahren wollen. Ich hab dann auf Instagram um Tipps gefragt, was man denn im Rest von England so machen könnte – und jemand hat uns Wales empfohlen.

Wales mit dem Campingbus
Wales mit dem Campingbus stand nie auf unserem Plan, deshalb hatte ich keine Ahnung, was es dort so zu sehen gibt. Nach kurzer Recherche fand ich heraus, dass Wales eigentlich verdammt schön ist. Dass es Nationalparks gibt, viel Geschichte, viele Schafe und die Menschen dort sehr nett sein sollen. Also gut: Ab nach Wales.
Wir haben für Wales 4 Tage eingeplant und eigentlich wär ich gerne noch länger geblieben – wir wollten dann aber noch weiter nach Südengland, um noch mehr von der Insel mit dem Campingbus erkunden zu können. Ich hab mich einfach auf ein paar Tipps von euch eingelassen und ein bisschen selbst ge-suchmaschint – und wir hatten eine der schönsten Reisen überhaupt.

Wales-Liebe
Werde ich nach dem Ort gefragt, der mich bis jetzt mit dem Campingbus am meisten fasziniert hat, dann antworte ich ganz klar: Wales. All das, was wir geglaubt haben in Wales zu finden, haben wir bekommen: Die schönste Natur, Nationalparks, Geschichte, Schafe und – sehr gastfreundliche Menschen. Ich mag unbedingt wiederkommen. Im Herbst wollen wir ja gerne wirklich nach Schottland mit dem Bus, vielleicht legen wir da ja wieder ein paar Tage in Wales ein. Ansonsten auch gerne mal länger nur Wales mit dem Campingbus. Es war halt einfach so schön.

Zu beachten:
- Verbotsschilder, die die Breite eures Fahrzeuges betreffen, gibt’s en masse und ihr solltet sie unbedingt ernst nehmen. Die Straßen können super eng werden.
- Freicampen ist nicht offiziell erlaubt, aber auch nicht offiziell klar verboten. Es wird auf jeden Fall oft geduldet. Im Zweifelsfall aber immer lieber nachfragen. Wie immer gilt beim Freicampen: Hinterlasse den Platz sauberer, als du ihn vorgefunden hast. Lass keinen Müll liegen, mach keinen Lärm, breit dich nicht zu sehr aus.
- In Wales gibt’s, wie auch im Rest Englands, unzählige kleine Farmshops. Dort bekommt ihr das frischeste Gemüse, das beste Gebäck und heißen Tee. Unbedingt schauen, ob ihr an welchen vorbeikommt, wird euer Campingbus-Leben um einiges aufwerten
- Die Amtssprache in Wales ist Walisisch – es ist aber eigentlich auf jedem Schild/ in jeder Karte direkt auf Englisch übersetzt

Snowdonia Nationalpark
Der Snowdonia Nationalpark hat uns so fasziniert. Der ist einfach so groß und es gibt so viel zu sehen. Und auch die Orte, die nicht explizit „zu sehen“ sind, also nicht als Sehenswürdigkeit bekannt oder markiert sind, sind einfach richtig schön. Es gibt im Snowdonia Nationalpark auch einige kleine Campingplätze oder Übernachtungsmöglichkeiten – auch ein mehrtägiger Ausflug im Nationalpark zahlt sich aus, der Nationalpark ist relativ weitläufig. Es gibt Hauptstraßen, die durch den Nationalpark verlaufen, die in wirklich gutem Zustand sind und absolut kein Problem für den Campingbus sein sollten. Wir sind aber auch ein paar Wege abseits gefahren, wo wir teilweise wieder umdrehen mussten (weil zu eng, zu unbefestigt, zu steil,…).
Orte, die wir uns im Snowdonia Nationalpark explizit angesehen haben:
Swallow Falls
Cader Idris
Dolgoch Falls
Fairy Glen



Conwy Castle
Conwy war unser erster Stopp nach dem Aufenthalt vor der Werkstatt und es ist uns (vielleicht auch deshalb?) besonders schön in Erinnerung. Das Schloss ist mächtig und beeindruckend, von innen und außen. Der Ort Conwy selbst ist auch sehr nett, es gibt viele kleine Geschäfte und Restaurants – die haben aber alle nicht recht lange geöffnet, also plant euren Besuch auf jeden Fall vormittags bis zum frühen Nachmittag ein.

Brecon Beacons Nationalpark
Der zweite große Nationalpark in Wales. Hier haben wir unsere erste Bekanntschaft mit einem Farm Shop gemacht und uns Hals über Kopf verliebt (und für den Rest der Reise sehr großes Augenmerk auf „Farm Shop Hopping“ gelegt upps). Wir waren auf der Farm von Rae Gervis, der Ty Mawr Farm – ich kann’s euch so empfehlen. Ganz, ganz wunderbar zum Campen, mit allen Einrichtungen, die man so braucht. Frisches Gemüse, ein Farmshop mit vielen Dingen für’s nachhaltige Leben, Kunst, Antiquitäten – dazu super guter Kaffee und frisch gebackener Kuchen. Hmmm.
Drei Dinge, die wir uns nächstes Mal, wenn wir Wales mit dem Campingbus erkunden, gerne zusätzlich anschauen würden, für die wir zu wenig Zeit hatten:
Pembrokeshire Nationalpark
Cardiff
Penmaen Woods

1 Kommentar
[…] Nach Wales ging’s bei unserer Hochzeitsreise, die ja etwas anders gekommen ist, als geplant, weiter nach Südengland. Südengland wurde uns, nachdem ich euch nach Tipps gefragt habe, sogar noch öfter empfohlen als Wales und wir wollten uns unbedingt davon überzeugen was an dem „Südengland-Hype“ denn wirklich dran ist und ob sich Südengland mit dem Campingbus lohnt. Fazit vorweg: Ja, es lohnt sich definitiv, wir haben jede Sekunde geliebt. […]