Silvester und ich waren mittlerweile zweimal für eine längere Zeit mit den Hunden im Bus unterwegs und öfters kurz, für ein paar Tage. Ich bekomme immer wieder Fragen zu dem Thema, also Campingurlaub mit Hunden dürfte für viele interessant sein. Ich selbst finde es eigentlich absolut unproblematisch und wir hatten noch nie ein Problem mit den Hunden im Bus, ich möchte aber trotzdem auf ein paar Sachen näher eingehen um vielleicht ein paar MitleserInnen hier auch die Angst zu nehmen.
Campingurlaub mit Hunden
Was muss ich beachten?
Davor:
Kurz googeln, oder besser „ecosian“, welche Regelungen für Hunde in dem Land, das ihr bereisen wollt – und allen Ländern, die ihr dabei durchquert – gelten. Für England und Norwegen waren die Regelungen gleich. Ein Mikrochip, eine gültige Tollwutimpfung (die in einem bestimmten Zeitraum davor durchgeführt werden musste – darauf achten!) und eine Behandlung gegen Bandwürmer, die nicht kürzer als 24 Stunden, nicht länger als 120 Stunden alt sein darf. Letzteres bedarf ein bisschen mehr Planung, ist in Wahrheit aber auch unproblematisch. Die Hunde brauchen zudem einen gültigen EU-Pass. Das wussten wir also – dann haben wir noch überlegt welche Länder wir durchqueren, in die Suchmaschine getippt, und so eben herausbekommen, was wir vielleicht noch beachten müssen. Spoiler: Eigentlich nichts. In Schweden kann man den Hund vorher online anmelden um dann den Zoll umfahren zu können, haben wir auch gemacht. Sonst gab’s aus medizinischer Sicht nichts zu beachten. Informiert euch einfach rechtzeitig über die Regelungen, stattet eurem Tierarzt einen Besuch ab und das Thema ist erledigt.
Mitnehmen:
Wie auf jeder Reise mit Hunden müsst ihr natürlich auch das „Reisetäschchen“ für die Hunde packen. Wir hatten dabei: Viel Spielzeug, ihr gewohntes Hundefutter, Leckerlis, zwei Futterschüsseln, Aktivkohletabletten (falls sie Durchfall bekommen hätten), Cranberry Tabletten für die Blase (weil sie da empfindlich sind), Leine, Geschirr, Halsband, 2 Handtücher nur für die Hunde, die schmutzig werden dürfen, für jeden 2 Hundepullis, und genügend Gackisackerl. Nicht mehr und nicht weniger als ich sonst auch auf Reisen, bei denen die Hunde dabei sind, mitnehme.
Sichern:
Die Hunde müssen bei der Fahrt im Campingbus gesichert werden. Am besten ist das natürlich mit einer Transportbox, dafür ist aber in wenigen Campingbussen wirklich Platz. Wir hatten, da unser August ja früher ein Rettungswagen war, hinten noch einen Gurt hängen, den wir drin gelassen haben um die Hunde dort am Geschirr zu sicher. So können sie dort während der Fahrt über immer im Bett liegen und schlafen. Der Wohnbereich in unserem Camper ist zum Fahrbereich zusätzlich durch eine Trennwand abgetrennt, ist also ein eigener Raum, und gibt somit nochmal ein Stück Sicherheit.
Bespaßen:
Wir haben den Vorteil dass unsere Hunde a) zu zweit sind, b) sehr wenig Beschäftigung brauchen und c) einfach wirklich sehr gerne schlafen. Die Hunde bleiben problemlos 7, 8 Stunden hinten in ihrem Bereich ruhig liegen und schlafen, wenn wir lange Strecken zu fahren haben. Sie brauchen zwar hin und wieder, so wie wir auch, Pinkelpausen – aber wie gesagt: So, wie wir auch. Pausen macht man ja sowieso. Natürlich ist’s nicht optimal, wenn die Hunde mal 3 Tage lang fast nur rumliegen – sie sind da aber gottseidank sehr entspannt, freuen sich, wenn wir dann wieder Zeit zum Spielen und Kuscheln haben und beschäftigen sich in der restlichen Zeit selbst (oder schlafen einfach). Ihr kennt eure Hunde am besten und könnt einschätzen, wie sie das aushalten. Wenn sie aber ungern längere Zeit rumliegen plant einfach mehr Zeit ein, fahrt immer nur ein paar Stunden am Stück und macht längere Spaziergänge. Ich bin mir sicher, dass ihr da eine gute Lösung findet.
Währenddessen:
Hier ist wieder jedes Land anders. England gilt ja als eines der hundefreundlichsten Länder und ja, das war es wirklich. Wir wurden überall mit offenen Händen und Türen empfangen und die Hunde hatten die Zeit ihres Lebens. In Norwegen und Schweden war das schon ein bisschen schwieriger, weil in kaum einem Lokal oder Geschäft Hunde erlaubt sind. Da ja aber Winter war und wir Standheizung im Bus haben konnten wir die Hunde auch mal im Campingbus lassen um einkaufen zu gehen oder eine Zimtschnecke zu essen. Im Sommer ist das schon ein bisschen schwieriger, aber dann muss man halt so planen, dass man Dinge unternimmt, bei denen die Hunde immer willkommen sind, Wanderungen, Strandausflüge und co. – oder einer geht einkaufen, einer bleibt bei den Hunden. Man stellt sich das vielleicht umständlich vor, aber wenn ihr an euch selbst denkt, wisst ihr ja, dass ihr euren Vierbeiner über alles liebt und auch gerne mal umplant oder euch nach ihm richtet. Für uns ist Reisen mit den Hunden das allerallerallerschönste und Campingurlaub mit Hunden ist nochmal ein Stück schöner, weil man so viel zusammen kuschelt, erlebt, und so zusammenwächst, wenn man 24/7 zusammen ist. Genießt die gemeinsame Zeit auf eurer Reise, das ist das wichtigste – alles andere kommt ganz von alleine.
2 Kommentare
Vielen Dank für deine Tipps. Wie machst du so gute Fotos? Bei mir und meinen zwei Hunden kommen keine so schöne Bilder zu stande leider.
hmmm die zwei sind da eigentlich super entspannt und machen das alles ganz unproblematisch mit. Vielleicht aber auch weil sies von Anfang an gewohnt waren. :)