Wünsche an meinem 23. Geburtstag

Heute werde ich 23 Jahre alt – und zum ersten Mal seit 23 Jahren weiß ich nicht so richtig, was ich davon halten soll. Normalerweise freue ich mich schon Monate im Voraus auf meinen Geburtstag. Ich freu mich auf Geschenke, auf viel Kuchen, Zeit mit den Freunden – hauptsächlich aber darauf, dass ich im Mittelpunkt stehe. Dieses Jahr ist das anders. Ich hab alles, was ich brauche, und noch viel mehr. Materielle Dinge bedeuten mir nicht mehr viel, Kuchen ist nicht mehr mein Lebensmittelpunkt und ich persönlich will auch nicht gefeiert werden. Zumindest nicht dafür, dass ich älter werde – das ist nämlich sowieso ein Fakt, den ich nicht ändern kann.

Okay, das klingt jetzt alles negativer, als ich eigentlich wollte. Ich hab immer noch gerne Geburtstag. Ich esse gerne Kuchen – vor allem verbringe ich aber gerne Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden. Ich bin auch nicht traurig darüber, älter zu werden – auch wenn mir das älter werden in Wahrheit sehr viel Angst macht. Aber ich habe das Gefühl, mit jedem Lebensjahr mehr Erfahrung zu sammeln, mehr dazu zu lernen und zu reifen – in vielerlei Hinsicht, aber vor allem als Mensch.

Was dieses Jahr anders ist, im Vergleich zu den übrigen Geburtstagen, ist, dass mir Geschenke wirklich nicht mehr wichtig sind. Ich weiß, man sagt das irgendwie immer so – bis jetzt hab ich’s aber nie so gemeint. Heuer war’s das erste Jahr richtig ehrlich, als ich gesagt habe, dass ich mir überhaupt nichts wünsche – weil mich materielle Dinge einfach nicht mehr glücklich machen können. Man bekommt als Blogger viel. Viele schöne Dinge, viele unnötige Dinge, viele Dinge, von denen man etwas hat. Irgendwann kommt man aber einfach an den Punkt, an dem man nicht mehr besitzen will – und das ist der Punkt, an dem ich aktuell stehe. Die meisten Produkte, die ich zugeschickt bekomme, verschenke oder verlose ich, selber kaufe ich mir kaum noch etwas. Ja, meine Prioritäten haben sich einfach geändert.

Ein neues Paar Schuhe wird mich nie so glücklich machen, wie ein Abend beim Heurigen mit meiner Familie. Das zwanzigste Make-up Packerl bereitet mir nicht so eine Freude wie ein Spaziergang an der Donau mit Freund und Hund. Und kein Geld der Welt kommt an die Glücksmomente heran, die ich mit meinen Liebsten verbringe, in denen ich einfach weiß, dass ich dafür geschätzt werde, wer ich bin und nicht für das, was ich besitze.

Ich freue mich heute, an meinem dreiundzwanzigsten Geburtstag, also vor allem auf Zeit. Darauf, hoffentlich noch unzählige Jahre und schöne Momente mit den Menschen, die mir viel bedeuten, zu verbringen. Darauf, mit meiner besten Freundin noch mindestens 92349190 Mal gemeinsam Smoothie Bowl zu essen. Darauf, mit Freund und Hund, so oft es geht, in den Sonnenuntergang zu spazieren. Auf Spieleabende mit der Familie, Kuschelstunden mit den besten Freunden, mindestens noch 77 Geburtstage mit Pippa und Urlaubsabenteuer mit den Personen, die mich auch sieben Tage am Stück aushalten. Ich freue mich auf Zeit – und mein einziger Wunsch ist eigentlich, dass mir noch ganz viel davon mit all meinen Liebsten bleibt.