Oops, I did it again – meine Tattoos aus Hamburg.

Mittlerweile ist das ja schon fast so zu meinem Ding geworden. Ich fahr in eine fremde Stadt, nicht primär für die Stadt, sondern um mich tätowieren zu lassen. Ich bin mit Jules ja nach Amsterdam geflogen, nur um uns tätowieren zu lassen, war in New York zweimal im Tattoostudio und jetzt also auch Tätowieren in Hamburg.

Ich hab vor ein paar Monaten den Instagram Account von Anna gefunden – Tätowiererin in Ausbildung bei Vadersdye, dem Tattoostudio, von dem mir jedes einzelne Tattoo so gut gefällt, dass ich es mir sofort auch stechen lassen würde. Mir war von Anfang an klar – ich mag nur zu Anna und hab also schnell für einen Termin bei ihr angefragt (mittlerweile ist Anna übrigens bis Juni ausgebucht – ja, die kann halt einfach wirklich was). Also ging’s ab zu Anna! Anna war übrigens auch meine erste deutschsprachige Tätowiererin – eine Premiere also! Meine ersten beiden Tattoos habe ich von einer Britin in Wien bekommen, Nummer drei und vier von einer Britin in Amsterdam und Nummer fünf und sechs von einem Chinesen in New York. Jetzt also zum ersten Mal jemand, der meine Muttersprache spricht – auch schön. Anna hat sich super, super viel Zeit genommen, war total einfühlsam, super freundlich und man hat richtig gemerkt, dass sie in jedes Tattoo, das sie sticht, ganz viel Liebe, Detail und Zeit reinsteckt.

Nach meinen letzten beiden Tattoos wusste ich eigentlich schon, dass ich mehr möchte. Ich liebe einfach alle meine Tattoos und mittlerweile sind sie zu einem richtigen Teil von mir geworden, den ich mir nicht mehr wegdenken kann. Ich lasse mich immer nur für mich tätowieren und ich mache das, weil’s mir gefällt. Ich sag immer, solange mich die Leute, die mir nahe stehen, auch tätowiert noch lieb haben, ist mir alles egal. Gefallen muss ich nur mir selbst.  Bei mir dauert’s immer ein bisschen, bis ich mich so richtig an Tattoos gewöhne und bis ich dann realisiere, dass das jetzt wirklich zu mir gehört und nicht mehr weggeht. Nach ein paar Tagen oder Wochen ist’s dann aber schon so, dass die Tattoos irgendwie mit mir selbst verschmelzen und es so ist, als wären sie immer schon da gewesen. Bei meinen neuesten Tattoos ist es genauso – oder noch ärger, weil diesmal doch etwas Großflächigeres dabei ist. Bis ich mich selbst an die Tattoos gewöhnt habe, zeige ich sie ungern her – einfach weil ich nicht so viele Meinungen dazu haben möchte, die mich beeinflussen. Egal ob jetzt auf positive oder negative Weise. Deshalb kommt auch erst heute mein Tattoo Beitrag online und ich zeig euch, was ich mir in Hamburg tätowieren hab lassen.

WALDKIND

Ich liebe Wald, ich liebe Waldtierchen, ich liebe Boden, ich liebe alles, was irgendwie mit Natur und grün und Holz zu tun hat. Neben meinem Fuchs und meinem Halbmond wollt ich also noch irgendwie mehr, das mich an dieses Waldfeuer, das in mir brennt, erinnert.

Eichhörnchen

Das süßeste, das ich je gesehen habe – und jetzt hab ich die Ehre so etwas Zuckersüßes auf mir zu tragen. Mein persönliches Eichhörnchen, mein kleiner Nager, mein Krafttier. Jeder Mensch besitzt diverse Krafttiere, die ihm Kraft schenken sollen und ihn auf seinem Weg begleiten. Während mein Fuchs für Wandelbarkeit steht, für Tarnung und Anpassungsfähigkeit, für Mut, für Stolz, für Schlauheit und für List, steht das Eichhörnchen für Flexiblität, Beharrlichkeit, Lebensfreude, Balance, Neugierde und Weitblick. Dafür, Konflikte zwischen Weisheit und Intellekt lösen zu können. Das Eichhörnchen soll auch helfen, besonderen Herausforderungen gewachsen zu sein, Wünsche und Pläne in die Tat umzusetzen – und nicht nur zu träumen. Ich liebe sowohl meinen Fuchs, als auch mein Eichhörnchen und bin unendlich froh, zwei so wunderschöne Tierchen unter der Haut tragen zu dürfen. (Kurz mal anerkennen, WIE SCHÖN DIESES EICHHÖRNCHEN BITTE GESTOCHEN IST! Anna ist verrückt und so, so, so talentiert.)

Waldgestrüpp

Ich wollte ein bisschen etwas Großflächigeres, etwas, das da so am Arm entlang geht und mich jeden Tag an den Wald, meine große Liebe, erinnert. Viele haben so etwas ja mit Blumen – aber ich bin einfach kein Blumenmädchen. Ich mag Blumen nicht sonderlich und ich hab nichts, das ich damit verbinde. Also keine Blumen, sondern etwas, das für mich mehr Bedeutung und Ausdruck hat. Ein Waldgestrüpp, inklusive Bockerl, Nadeln und Beeren. Ich sag immer, dieses Tattoo ist mein erstes „richtiges“ Tattoo. Das Stechen hat sehr lang gedauert, es ist viel schwärzer, als meine anderen Tattoos und es ist bis jetzt auch das einzige Tattoo, das in der Heilungsphase richtig stark juckt – echt, ich würde mich am liebsten rund um die Uhr nur kratzen (mach ich natürlich nicht). Bis jetzt ist’s immer relativ schnell gegangen, mich an ein Tattoo zu gewöhnen. Bei diesem hat’s erstmalig etwas länger gedauert und so hundert Prozent hab ich mich, glaub ich, immer noch nicht dran gewöhnt. Aber ich freu mich schon darauf, wenn auch dieses Tattoo Teil von mir wird und ich es als Teil meines Körpers ansehen werde. Und – ich lieb’s! Ich bin immer wieder begeistert und dankbar darüber, so schöne Kunstwerke auf meinem Körper tragen zu dürfen.

DARE TO – FOREST CHILD

Das Tattoo, das die wenigsten beim ersten Mal anschauen verstehen – warum auch immer. Für mich einfach nur eine kleine Erinnerung, nicht so ein Schisser zu sein, sondern mich auch an Sachen zu wagen und über Dinge drüber zu trauen. Sei’s in beruflicher oder privater Hinsicht – ich bin leider noch sehr oft so, dass ich Dinge nicht mache, weil ich Angst vor den Konsequenzen habe. Also für mich einfach etwas, das mich daran erinnern soll, vor Herausforderungen und Änderungen nicht sofort wegzulaufen. Und Forest Child für das kleine Waldkind, das ich bin. Man kann die Tattoos zusammengehörig lesen, muss man aber nicht. Ich lieb die Schriftart der Tattoos, liebe die Feinheit und auch die Stelle am Handrücken gefällt mir total gut- Ganz große Tattoo-Liebe.

Ob noch Tattoos folgen? Ich weiß es nicht. Einstweilen hab ich mal genug, aber wahrscheinlich werd ich in ein paar Monaten dann wieder Lust drauf bekommen. Ob ich wieder in eine andere Stadt fahren oder fliegen würde um mich tätowieren zu lassen? Jederzeit! Ob ich mit meinen Tattoos glücklich bin? Ja, ja, ja und nochmal ja – ich liebe jedes einzelne meiner mittlerweile 9 Tattoos sehr, sehr, sehr.