In meinem ersten Wohnungsupdate über unsere neue Küche hatte ich euch ja gefragt ob euch eine genauere Beschreibung und Kostenaufstellung interessieren würde – nachdem ich dazu sehr viel positive Rückmeldung bekommen habe, hab ich mir gedacht, ich mach das einfach mal und jetzt gibt’s es hier zu lesen: die ungefähren Kosten unserer Küche. Wie schon im ersten Post geschrieben hat mein Freund sehr, sehr viel selbst gemacht. Wir haben sehr viel selbst bemalt, geölt, lackiert, um ums so das teurere Pendant dazu zu ersparen – dazu aber dann später mehr.
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Wir konnten keine fertige Einbauküche nehmen, weil unsere Wände schief und nicht im Lot waren und eine Betonwand den Raum trennt – genau hier musste also die Küche aufhören. Wir haben uns dann, aus Kostengründen, für Küchenkästen von Ikea entschieden, wollten aber, dass unsere Küche nicht unbedingt wie eine Ikea Küche aussieht. Also nichts gegen Ikea-Küchen, aber ich wollte es einfach ein bisschen individueller haben. Elektrogeräte haben wir zum Teil von unserer alten Wohnung übernommen, zum Teil neu gekauft. Kühlschrank, Backofen, Dampfgarer und Geschirrspüler haben wir mitgenommen, Induktions-Herd, Dunstabzug und die ganze Spülen-Konstruktion haben wir neu gekauft. Ich kann euch die Kosten also am Ende nur mit den Geräten, die wir auch gekauft haben, verraten – wenn ihr alle Geräte erst neu kaufen müsst wird es natürlich noch ein bisschen teurer. Hier kann ich euch aber raten immer zuerst auf Willhaben zu schauen oder auf Schnäppchen zu warten. Wir haben unserren Dunstabzug zum Beispiel neu, weil gerade Aktion war, um die Hälfte günstiger bekommen und unser Geschirrspüler, den wir vor zwei Jahren gekauft haben, war wie neu, aber über Willhaben total günstig. Gut – genug geredet, los geht’s.
Kosten unserer Küche
Spüle & Armatur
Unsere Spüle ist von Blanco – genauer die Blanco Zenar XL 6 S Dampfgar-Plus Granitspüle aus Silgranit in weiß mit Holzschneidebrett. Klingt ein bisschen wie spanisch, war aber genau die Spüle, die mein Freund unbedingt haben wollte. In die Spüle kann man die Dampfgareinsätze klemmen, auf dem Holzbrett schneiden und direkt vom Brett in die Einsätze fegen – schon praktisch. Armatur wurde es dann die Blanco Tradon im Landhaus-Design in messingfarben, weil ich die unbedingt haben wollte. Zuerst haben alle über meine Armatur gelacht, mittlerweile lieben sie alle und stimmen mir zu, dass sie super zum Rest der Küche passt – ach ja und abwaschen lässt sich damit auch super, auch ohne bewegbaren Teil. Kostenpunkt für beides zusammen liegt ungefähr bei 700 Euro. Kann man billiger machen, wollten wir aber nicht.
Induktionsfeld & Abzug
Induktionsfeld und Dunstabzug haben wir beides von Siemens – auch etwas, das sich mein Freund eingebildet hat. Aber er hat schon recht – bei manchen Sachen lohnt es sich einfach nicht zu sparen und lieber einen gut funktionierenden Herd, als einen, über den man sich ständig nur ärgern muss und der nach zwei Jahren wieder kaputt ist. Hier hätten wir also sicher sparen können, wollten wir aber nicht. Jetzt bin ich auf jeden Fall auch sehr glücklich mit unserem Herd und mag ihn nicht mehr missen. Das ist unser riesiges Induktionsfeld von Siemens. (Kosten aktuell auf Amazon stark ermäßigt um 875 Euro) und das hier ist unser Dunstabzug, passend zum Induktionsfeld (Kosten: 1270 Euro).
Küchenkastln & Arbeitsplatte
Unsere Küchenregale inklusive Fronten und allen Einlegefächern/Laden haben wir von Ikea gekauft. Auch die Arbeitsplatte haben wir über Ikea gekauft, weil die die einzigen waren, die eine Echtnussholz-/Spannplatten- Mischung hatten. Wir wollten, dass die Oberfläche unserer Arbeitsplatte aus Echtholz ist – wollten uns aber keine reine Nussholz-Platte leisten, weil zu teuer. Von Ikea haben wir uns also für die Karlby-Platte in Nussholz entschieden, sie aber selbst zugeschnitten. Bei Ikea zahlt man fast das doppelte, wenn man sie dort zuschneiden und einpassen lässt, beim Hornbach zahlt man pro Schnitt 1 Euro. Mein Freund hat also daheim alles ausgemessen und sie dann vom Hornbach zuschneiden lassen. So haben wir uns etwa 800 Euro gespart. Bei den Küchenkästen haben wir die ganz normalen Standard Ikea Küchenregale genommen mit Bodbyn Fronten in elfenbeinweiß. Für alle Küchenregale, Fronten und die Arbeitsplatte haben wir etwa 1900 Euro gezahlt.
Knäufe & Griffe
Ich wollte vor allem eines – individuelle Knäufe. Fast jeder Knauf in der Küche ist unterschiedlich und alle passen irgendwie vom Stil zueinander, dann aber irgendwie doch nicht. Ich habe alle Knäufe und Griffe über Monate weg bei Anthropologie bestellt oder vor Ort gekauft und habe für alle 21 Griffe/Knäufe zusammen 180 Euro gezahlt. Das geht natürlich auch viel billiger, wenn ihr zum Beispiel die Knäufe nehmt, die es bei Ikea gibt, oder ihr euch am Flohmarkt durchwühlt – dafür hab ich mir aber ehrlich gesagt keine Zeit genommen, bin mir aber sicher, dass ich den einen oder anderen Knauf mit der Zeit durch Flohmarktfunde ersetzen werde. Das ist ja gerade irgendwie das Besondere und Schöne an so individuellem Zeug – man kann immer mal wieder einen Knauf austauschen und variieren.
selbstgebaute Regale
Nussfarbene, offene Regale sollten an die Längsseite der Küche – das stand von Anfang an fest. Weil massive, maßangefertigte (mussten ja eine bestimmte Länge und Tiefe haben) Nussbaum-Bretter sauteuer sind, haben wir hier umdisponiert und uns für einfache Buchenholzbretter entschieden, diese wieder beim Hornbach zuschneiden lassen, die dann mit Holzbeize in Nusston gebeizt und mit Holzöl geölt. Die Winkel mussten natürlich auch messingfarben sein und ich war schon am Verzweifeln, weil alle Winkel in dem Stil, wie ich sie haben wollte (antik, messingfarben) mindestens 40-70 Euro am Stück gekostet haben (wir brauchten davon für unsere Regale 9). Dann ist uns die Idee gekommen einfach die simplen schwarzen von Ikea zu kaufen und sie mit Messing-Lack zu lackieren. Hat super funktioniert und uns so nur etwa 4 Euro pro Winkel gekostet. An die Regale haben wir dann einmal noch aus Messing-lackierten Abflussrohren einen Küchenrollerhalter und aus einem dünnen Stahlrohr, ebenfalls lackiert, mit einfachen Haken aus dem Hornbach eine Hängeleiste. Beides zusammen hat so selbstgemacht etwa 40 Euro gekostet. Das war gar nicht so easy, weil alle fertigen Küchenleisten, die wir gefunden haben, super instabil waren und bei weitem nicht so, wie wir es haben wollten, darum blieb nicht viel Alternative außer selbst-bauen. Für dieses ganze Wandregalkonstrukt aus 5 Regalen-9 Winkeln-Küchenrollenhalter-und-Küchenleiste haben wir ungefähr 300 Euro gezahlt – viel, viel, viel weniger, als es in der teureren Variante gewesen wäre.
Fliesen
Auf der Längsseite der Küche bis hoch zu den Regalen musste auch noch gefliest werden. Wir haben hier weiße Fliesen gewählt, die relativ günstig waren – für etwa fünf Quadratmeter haben wir 250 Euro gezahlt. Das Teure wäre das Fliesen verlegen selbst gewesen, aber Silvester hat gottseidank einen Bekannten, der Fliesenleger ist, und der uns das somit in seiner Freizeit günstiger gemacht hat. Für das ganze Fliesenkonstrukt haben wir etwa 500 Euro gezahlt.
Glasplatte
Hinter der Abwasch, auf der Betonwand haben wir uns für eine Sicherheits-Glasplatte entschieden, die wir selbst montieren und silikonieren konnten. Die maßangefertigte Glasplatte mit vorgefertigten Bohrlöchern hat beim Glaserer 120 Euro gekostet.
Sitzbank und Eckregale
Auf der anderen Seite der Küche haben wir noch eine Sitzbank gebaut – mit Beinen aus Altholz aus dem Garten meiner Eltern. Hier mussten wir also nur die Sitzfläche kaufen, zuschneiden lassen und malen. Kostete etwa 70 Euro und ist super schön geworden.
Auf die Bank aufbauend haben wir dann noch, ebenfalls mit Nuss-Beize gebeizte, genau eingepasste, Eckregale für meine Vorratsgläser montiert. Befestigt ebenfalls durch selbst gebaute Holz-Winkel. War hauptsächlich viel Arbeit – gekostet haben diese vier Regale nur etwa 130 Euro.
Lichter
Lichter mussten natürlich auch noch in die Küche und hier hat mein Freund sich als Grundlicht die Philips Hue eingebildet, die ich aber mittlerweile auch heiß liebe. Man sieht die Lampe selbst kaum, sie macht aber das schönste Licht. Man kann auswählen zwischen Relax, Standard, sehr hellem und sehr kaltem Licht und auch hier überall noch die Intensität regulieren. Das Licht ist so super, dass wir es mittlerweile auch im Wohnzimmer installiert haben. Die Lampe in der Küche hat 200 Euro gekostet. Zusätzlich – mehr als Stilelement, als als Lichtbringer, haben wir so von der Decke hängende Retro-Glühlampen installiert. Drei dieser Glühbirnen mit Montagearmatur von haben 85 Euro gekostet – insgesamt das Licht in der Küche also 285 Euro.
Montagezubehör
Zum Montieren braucht man natürlich auch noch diverse Geräte und das ganze Grundequipment hat mein Freund, als Bauliebhaber, gottseidank eh daheim. Weil ihm aber gute Qualität und Stabilität sehr wichtig ist, haben wir auch alles nur mit wirklich guten Schrauben befestigt, zusammengeschraubt, montiert und aufgehängt. Ich hab glaub ich noch nie so viele Schrauben gesehen, wie in den letzten paar Monaten und mein Freund war fast täglich beim Hornbach für diverse Montageprodukte und andere Geschichten. Er hat ja auch die Lampen selbst angeschlossen, Wasseranschlüsse für Spüle, Geschirrspüler und Kühlschrank verlegt, einen Teil des Bodens neu verlegt, selbst silikoniert, Deckplatten angepasst und befestigt, den Abzug montiert und angeschlossen und alle Geräte eingebaut. Ach ja und jedes Küchenkastl halt zusammengebaut und an der Leiste befestigt. Also abgesehen davon, dass er ganz, ganz große Arbeit in der Küche geleistet hat, hat er ungefähr 1000 Euro nur für Schrauben und Baumaterial für die Küche ausgegeben.
Das war jetzt so das Grundgerüst unserer Küche und ihr seht – es war nicht nur viel Arbeit, sondern hat auch einiges gekostet. Wir hätten uns sehr viel Arbeitszeit und Nerven (okay eigentlich nur mein Freund) gespart, wenn wir einige Dinge teurer gemacht hätten, das wollten wir aber nicht. Sicher kann man sich für alles Menschen ins Haus kommen lassen, kann jedes Kastl schon zusammenschrauben und montieren lassen, alle Wasser- und Elektroanschlüsse machen lassen, teurere, schon fertige, Regale nehmen und die Arbeitsplatte schon zugeschnitten nehmen. Dann kann man aber auf alles wahrscheinlich noch etwa 5000 Euro drauf rechnen. Da meinem Freund Umbauen total viel Spaß macht, konnten wir uns das gottseidank sparen. :)
Kosten unserer Küche*
(*ohne Geschirrspüler, Backofen, Dampfgarer und Kühlschrank)
Küchenregale/Fronten/Arbeitsplatte: 1900 Euro
Knäufe: 180 Euro
Spüle/Armatur: 700 Euro
Induktionsfeld: 875 Euro (Aktion!)
Dunstabzug: 1270 Euro
Regale/Küchenleiste: 300 Euro
Fliesen: 500 Euro
Glasplatte: 120 Euro
Sitzbank: 70 Euro
Eckregale Vorratsgläser: 130 Euro
Lichter: 285 Euro
Montagezubehör: 1000 Euro
Arbeitszeit: unbezahlbar
Gesamtkosten: 7330 Euro
Meine Tipps, wenn ihr auch eine individuelle Küche bauen wollt/müsst oder
Angies Heimwerkertipps:
- Bei Hornbach kann man jede Platte und jedes Holz zuschneiden lassen. Pro Schnitt zahlt man hier nur 1 Euro, was wirklich total billig ist. Die Schnitte sind auch super glatt und maßgetreu.
- Holzbeize ist der Shit und ihr könnt damit fast jedes Holz noch „umfärben“ ohne dass die Holzmaserung verloren geht.
- Investiert lieber in gute Schrauben und Dübel und einen gescheiten Akkuschrauber, bevor ihr euch mit Billigkram unnötig herumärgert und sehr viel Zeit verliert.
- Ihr könnt billige und hochwertige Materialien super kombinieren – nicht alles muss super teuer sein. Wenn ihr ein paar hochwertige Geräte/Details habt, wertet das eure Küche sofort auf.
- Aus (lackierten) Rohren kann man ziemlich coole Sachen machen.
- Arbeitsplatte selbst einpassen und zuschneiden lassen spart sehr viel Geld.
- Wenn ihr’s selbst nicht könnt (so wie ich) – sucht euch einen Freund/eine Freundin, der/die handwerklich begabt ist haha.
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8 Kommentare
Hab mir deinen Beitrag leider erst etwas verspätet angschaut aber bin ganz verliebt in deine Küche !!
Allein mit den knäufen… So viele zum Detail ! Ganz ganz toll :) macht richtig Lust, bald selbst seine eigene Küche zu gestalten
Danke dir! :))
Sehr interessanter Beitrag, finde die Idee total toll! Und eure Arbeit finde ich der Hammer, echt mega gelungen ihr beiden!
Ich liebe euren Stil. <3
Liebe Grüße, Sandra
Aw danke dir!
Eure Küche ist ein wahrliches Meisterwerk!! Da könnt ihr wahnsinnig stolz drauf sein (:
Sind wir! :)))
Wirklich schön ist’s geworden – da hat sich die ganze Plackerei gelohnt! :)
Die Idee mit den unterschiedlichen Türknöpfen finde ich richtig süß.
Aber offene Regale mit dunklem Holz… hmmm. Ich wollte das auch mal unbedingt für mein Arbeitszimmer haben und fand die dunkelbraunen Regale und den ebensolchen Schreibtisch auch wirklich schnieke. In den ersten paar Minuten nach dem Staubwischen. Unmittelbar danach sah es jedesmal direkt schon wieder staubig aus. :D Am Ende habe ich diese Möbel verkauft und durch weißes Holz ersetzt, was deutlich entspannter ist. ;)
Liebe Grüße
Anne
Also bei uns geeeehts bis jetzt eigentlich. Aber ich schau halt dass ich halbwegs regelmäßig dort mal drüber wische – aber macht man in der Küche ja sowieso! :) Ganz weiße Küche fänd ich auch immer schwierig, da schauts halt direkt mal dreckig aus :/