Als ich letzten Sommer das erste Mal mit meiner Schwester und meinem Freund in Graz war, hat mich die Stadt schon verzaubert. Ich würde Graz als eine Mischung aus meiner Heimatstadt Krems an der Donau, mit vielen süßen heimeligen Gebäuden und viel Grünflächen, und Wien, der einzigen Großstadt Österreichs, bezeichnen. Graz hat das gewisse Etwas, das eine Stadt braucht, damit man sich sofort in sie verliebt. Den Charme und die Herzlichkeit einer Kleinstadt mit wunderschön alten Gebäuden, viele Grünflächen und einfach Wohlfühlfaktor pur – und doch steht Graz in Punkto Kaffeehäusern, Geschäften und Kultur einer Großstadt wie Wien kein bisschen nach. Kurzum – ich bin verliebt. Genauso wie meine beste Freundin. Ende Mai, kurz bevor der Prüfungsstress auf der Uni so richtig losgeht, wollten wir noch einmal ein Mädelswochenende einlegen. Da ich in letzter Zeit sowieso eher wenig inspiriert und motiviert war, tat mir eine kleine Pause auch wirklich gut und so haben wir relativ spontan einen Kurzurlaub nach Graz gebucht, von dem ich euch jetzt in meinem “Reisetagebuch Graz” berichten werde – um auch euch hoffentlich ein bisserl Lust auf Graz machen zu können.
Um 6 Uhr in der Früh ging unsere kleine Reise los und meine liebste Tina hat Pippa und mich von daheim abgeholt. Zweieinhalb Stunden später sind wir dann in Graz angekommen und haben vor dem Frühstück im Kunsthauscafé nur kurz unsere Taschen (Wahnsinn, wieviel Gepäck wir eigentlich für 2 Tage hatten!) ins Hotel gebracht. Wir haben im Hotel Weitzer übernachtet, das von der Lage nicht besser hätte erbaut werden können. Auch unser Zimmer war wirklich geräumig, sauber und einfach schön. Aber wir hatten erstmal keine Zeit zum Verweilen, weil wie gesagt ein leckerer Frühstückstisch auf uns wartete.
Wie immer haben wir vor dem Restaurantbesuch im Auto schon die Speisekarte studiert und ich wollte eigentlich French Toast essen. Nur blöd, wenn sie die Speisekarte kurzerhand ändern, und es keinen French Toast mehr gibt! :D Aber halb so schlimm, ich hab mich dann einfach für Joghurt mit Honig und frischen Früchten und 2 Scheiben Körndlbrot mit Nougatcreme entschieden. War auch richtig lecker und hat mich erstmal gut satt gehalten. :) Nach dem Frühstück ging’s für uns in die Herrengasse zum Bummeln. Wir wollten den Pflichtteil – nämlich Shoppen :D – so bald wie möglich hinter uns bringen, damit wir uns am nächsten Tag anderen Dingen widmen können. Gekauft haben wir eigentlich nicht viel, aber wir beide sind halt so richtig typische Mädels, die es einfach genießen durch die Läden zu bummeln – auch wenn mal nichts gekauft wird! :)
Recht lange waren wir aber eh nicht unterwegs, weil schon der nächste Punkt auf unserer To-Do-Liste anstand – der Feschmarkt in der Seifenfabrik, der eigentliche Grund weshalb wir genau an diesem Wochenende nach Graz wollten. Da Hunde, nein auch nicht die feschen, leider am Feschmarkt nicht erlaubt sind, mussten wir davor noch ins Hotel um Pippa ins Bett zu bringen. Die kleine Maus war glaub ich gar nicht so traurig darüber, weil sie vom vielen Spazierengehen und Herumschnüffeln schon recht müde war. Mit Jules gemeinsam ging’s dann auch schon los auf den Feschmarkt. Soooo schön, meine beiden Lieblingsmädels gleichzeitig um mich zu haben – ich hätte das Wochenende über nicht glücklicher sein können (ok, außer wenn meine Schwester auch noch dabei gewesen wäre)! Gottseidank (!) kann man am Feschmarkt nur Bar bezahlen, sonst hätten wir sicher noch viiiiel mehr gekauft. So ging bei mir nur ein filigranes Armband (für mich), eine super leckere Nougatcreme (für meinen Freund) und eine Wundertüte (ebenfalls für mich) mit. Ach und Essen natürlich. Ich hatte eine Kugel Butterkekseis vom Eisgreissler und ein halbes Stück vom wohl besten Karottenkuchen, den ich je gegessen habe.
Glücklich und zufrieden haben wir uns dann wieder auf den Weg ins Hotel, und somit zu Pippsi, gemacht. Im Hotelbett wurde dann erstmal die Wundertüte ausgepackt und ich muss sagen, es lohnt sich wirklich. Für 15 Euro bekommt man eine sehr stylische Einkaufstasche, die prall gefüllt mit Goodies ist. Ich hatte in meiner zum Beispiel Erdbeermarmelade von Stauds, einen Erdbeersirup, ein leckeres Getränk, Brownie-Kekse, Schogetten, Flic Flocs von Zotter, eine Tagescreme und viiiiiiieles mehr. Beim nächsten Feschmarkt wird ich sicher wieder zuschlagen – ich LIEBE Überraschungen nämlich! :)
Mit Pippa im Schlepptau ging’s danach wieder in die Stadt. Noch kurz bummeln, bevor wir dann Jules und ihre Mama, die sich beide frisch tätowieren haben lassen, auf einen Kaffee getroffen haben. Jules‘ Freund und die liebe Kerstin haben sich dann auch noch zu uns gesellt, aber es war leider ein kurzes Vergnügen, weil unser Abendessen anstand. Gemeinsam mit Jules und Michi ging’s ins Kunstuhauscafé (mal wieder) zum Burger essen. Die Burger waren gut, aber lange nicht so gut wie in meinem Lieblings-Burgerlokal. Natürlich hatten wir trotzdem einen super netten Abend zu viert, den wir danach bei einem Spaziergang durch Graz bei Nacht ausklingen haben lassen. Nach dem Tag sind wir, wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, todmüde ins Bett gefallen. Wieviele Schritte wir im Endeffekt gegangen sind, weiß ich leider nicht – aber es waren sicher dreimal so viel, wie ich durchschnittlich gehe (und ich gehe normalerweise schon überdurchschnittlich viel zufuß).
Ausschlafen war am nächsten Tag leider nicht drin, nachdem Pippa auf einmal kurz nach 5 Uhr wie verrückt durch’s Bett gehüpft ist (Warum Pippa?? WARUM?? Normalerweise bist du doch Langschläferin!). Da ich aber um die Zeit, trotz weniger als 5 Stunden Schlaf, schon relativ munter war, hab ich beschlossen gleich wach zu bleiben. Ein bisserl Instagram checken, Emails beantworten, mit dem Hund raus, und dann langsam und in Ruhe fertig machen – herrlich, so schön stressfrei! :)
Bevor wir die Abenteuer des Tages angegangen sind, gab’s erstmal ausgiebiges Frühstück. Joghurt mit frischen Früchten (wie immer), Weckerl mit Käse und ein bisserl was für’n süßen Magen – besser geht’s kaum noch! :) Ok, es wär wohl besser gewesen, wenn ich das ganze Zeugs auch wirklich gut vertragen hätte, aber man kann halt nicht alles haben. Lecker war’s auf jeden Fall und wir waren gut gestärkt für den Tag.
Nach dem Auschecken haben Tina und ich uns für ein kurzes Fotoshooting zur Mur begeben. Die Bilder sind wirklich traumhaft schön geworden und bei einer solchen Kulisse stört einen auch das fünfhundertste Foto nicht. Das Herumgehüpfe auf den Steinen an der Mur hat uns auch noch mal munterer gemacht und es war richtig entspannend, der Mur beim Fließen zuzuhören. Die Mur ist ja überhaupt sehr beeindruckend. Eigentlich ein relativ kleiner Fluss, der aber so eine unglaubliche Kraft hat! Obwohl ich wirklich gut schwimmen kann, mag ich da nicht unbedingt reinplumpsen! :D Um meine Pippa hatte ich ja anfangs auch ein bisserl Angst, aber sie hat sich dann gar nicht so tollpatschig angestellt, wie sonst immer und hat das Herumgehopse auch am meisten genossen. Pippa war schon immer ein Wald- Stock- und Stein- Hund und sobald sie in der Natur ist, geht sie auf und man merkt, wie sich die Spannungen in ihr lösen. Genauso wie bei mir halt. :)
Nach unserem Spaziergang-Fotoshooting an der Mur haben wir uns mit Jules und ihrem Freund getroffen und einen „Ausflug“ auf den Grazer Schlossberg gemacht. In der prallen Sonne die vielen Stufen hoch zu gehen powerte nicht nur Pippsi aus, aber oben gab’s dann nach einem kleinen Fotoshooting eine Getränke-Belohnung und Pipi-Pause – auch gut. Beim Runtergehen haben wir uns als kleinen Mittagssnack dann noch eine Kugel Eis (gemischt Pistazie und Erdnuss-Schoko) vom Eisgreissler gegönnt und dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen von Graz und Jules.
Aber ganz vorbei war unser Wochenende noch nicht, schließlich haben wir uns noch für einen Ausflug zur Zotter Schokoladenmanufaktur entschieden (auch ein Grund, warum ich meinen Bauch beim Frühstücksbuffet nicht bis oben hin voll füllen wollte). Pippa durfte, wie ihr in diesem Beitrag lesen könnt, in einer Hundehütte bleiben, während wir uns den Bauch mit Schokolade und Nougat vollschlugen – mhhhhh! :) Da ich aber sowieso nicht ewig ohne meinen kleinen haarigen Munchkin kann, waren wir gar nicht erst lange in der Manufaktur, sondern haben sie dann bald wieder abgeholt um in den „Essbaren Tiergarten“ zu wandern. Ok, wandern ist übertrieben, aber ein bisserl über Stock und Stein und über Hühner und Truthähne drüber, ging’s schon! :D Pippa hat zum ersten Mal in ihrem Leben Steinböcke und Sträuße gesehen und Tina und ich haben Schafe und Schweinchen gestreichelt – absolut perfekter Abschluss von einem wunderschönen Wochenende! :) Graz – wir kommen ganz bestimmt bald wieder. Wenn’s nach mir ging, am liebsten schon morgen.
2 Kommentare
[…] meine letzten Reisetagebücher (Reisetagebuch Graz, Toskana, München, Sommertage in der Steiermark und Skiurlaub in Salzburg) bis jetzt immer so gut […]
[…] wenn man Fernweh hat. Hat bei mir im Fall München ganz gut funktioniert. Jetzt auch mit Graz. Graz, my love – Reisetagebuch Graz, freu mich, wenn ihr vorbeischaut und somit vielleicht auch ein bisserl Fernweh bekommt! […]