“Gute Planung ist das halbe Leben” – Worte, beziehungsweise ein Zitat, das mich mein halbes Leben lang verfolgt hat. Mein Vater ist ein Mensch, der großen Wert auf Ordnung und die richtige Planung legt. Ich könne Dinge, die andere in zehn Stunden noch nicht erledigt haben, in fünf schaffen, solange ich sie richtig plane – wurde mir schon früh eingeprägt.
Kein Wunder also, dass ich heute zu so einem Organisationsfreak und To-Do-Listen Süchtler herangewachsen bin, der mit seinem Terminkalender auch gefühlt die Hälfte seines Gehirns verlieren würde.
Trotzdem habe ich, obwohl ich Studentin bin, und nur zwei Nebenjobs statt einem vierzig Stunden Vollzeitberuf habe, manchmal das Gefühl, mir würde alles über den Kopf wachsen.
Mindestens sechs Mal pro Woche Sport, jeden Tag zumindest zweimal frisch kochen, jeden Tag einen kurzen, und jeden zweiten Tag einen langen Spaziergang mit den Hunden, und nebenbei lernen für ein Vollzeitstudium, bei dem ich genau weiß, dass es absolut keine Zukunft für mich hat und mich jeder Prüfungsstoff, den ich noch vor mir habe, nach zwei Zeilen vor Langeweile in den Schlaf treibt. Da ich nicht mehr bei meinen Eltern wohne, eigenständig einen Haushalt führen, zweimal die Woche Physiotherapie und für Uni und meinen Nebenjob nach Wien pendeln (alleine beim Pendeln nach Wien gehen für so einen “Ausflug” bis zu drei Stunden verloren). Und dann auch noch die sozialen Kontakte, die man natürlich pflegen sollte, genauso wie die regelmäßigen Besuche im Elternhaus, bei den Großeltern, die Wocheneinkäufe und die Zeit mit dem Partner. Und dann – das Bloggen – so sehr ich es auch liebe, so sehr muss ich leider auch zugeben, dass es enorm viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich will mich jetzt gar nicht beschweren, ich liebe mein Leben und ich liebe fast alle Dinge, die ich zu erledigen habe. Was ich euch hiermit eigentlich sagen will, ja, auch ich als Studentin habe gemerkt, dass nichts, wirklich nichts, über ein perfektes Zeitmanagement geht. Besonders dann, wenn man sich als Ziel gesetzt hat, in möglichst wenig Zeit möglichst viel zu erledigen.
Terminkalender ist nicht vorhanden und Zeitmanagement war bis jetzt für euch ein Fremdwort? Wenn ihr auf diese Weise gut zurecht kommt, und euer Gehirn alle Termine und Aufgaben, die ihr zu erledigen habt, selber speichert – perfekt. Wenn nicht, dann bekommt ihr hier mal einen kurzen Einblick, wie ich meine Zeit manage. Ich schreibe mir jeden Sonntag Abend eine Liste mit Dingen, die ich in der kommenden Woche erledigen will. Auf diese Liste kommen für mich nur die “großen Dinge”, also nicht jeder nur sekundär wichtige Kleinkram, sondern wirklich nur die Dinge mit der höchsten Priorität, die nicht an einem bestimmten Tag zu erledigen sind, sondern allgemein für die ganze Woche gelten.
An jedem kommenden Wochentag schreibe ich mir in der Früh erneut eine To-Do-Liste, mit den Dingen, die ich an dem bestimmten Tag erledigen will. Auf diese Tageslisten kommt dann wirklich jede Kleinigkeit, jeder Anruf, der zu tätigen ist, jede Mail, die beantwortet gehört, und jeder Handgriff, der im Haushalt gemacht werden muss.
In meinen Terminkalender werden (fast) nur Termine eingetragen, also Erledigungen und Aufgaben, die wirklich auf eine fixe Zeit beschränkt sind. Ganz selten, wenn ein Punkt auf meiner To-Do-Liste steht, der wirklich enorm wichtig ist, wird der auch in den Kalender übertragen.
So habe ich also wöchentlich meine acht (7 Tages- und 1 Wochen- Liste) To-Do-Listen, die abzuarbeiten sind. Schaffe ich an einem Tag eine unwichtigere Aufgabe nicht, wird die einfach am nächsten Tag wieder auf die Liste gesetzt. Allgemein achte ich aber schon darauf, dass alles, was ich mir vornehme, auch wirklich erledigt wird.
Und gibt es eigentlich ein schöneres Gefühl, als das, was man erreichen will, auch wirklich zu erreichen? Ich denke nicht.
Ich bin kein ordentlicher Mensch, ganz im Gegenteil. Ich bin immer auf Achse, und würde am liebsten 8237982 Dinge auf einmal erledigen. Ich habe aber die letzten Jahre über gelernt, ein geregeltes, planmäßiges System zu entwickeln, um trotz meinem kreativen Chaos und Durcheinander im Kopf, das bestmöglichste aus mir und meinem Schaffen herauszuholen.
Und jetzt?! Jetzt wird der Laptop zugeklappt, das Notizbüchlein zur Hand genommen, und der nächste Punkt auf meiner To-Do-Liste abgehakt –
12 Kommentare
Wirklich schön geschriebener Post, der mein Leben momentan auch beschreibt! :D Es ist immer wieder schön zu lesen, dass andere Menschen ihren stressigen Alltag auch meistern. Ich finde sogar GERADE als Studentin, ist Planung wirklich alles. Im Arbeitsleben hat man oft vorgeschriebene Zeiten, da bleibt dann nicht mehr so viel Freiraum. Als Studentin muss ich jetzt nicht nur alles drumherum organisieren, sondern auch noch Kurse, Hausarbeiten, Projekte etc. Mach weiter so! :)
Liebe Grüße, Lena.
Da hast du Recht. Ich finde es auch schwierig ohne geregelte Arbeitszeiten, weil man einfach viel schwieriger zum “anfangen” kommt. Ist man dann mal bei der Sache gehts eh, aber bis man sich mal dazu überwunden hat.. Aber naja, irgendwie geht ja schließlich alles :) Viel Erfolg dir weiterhin mit deinen ganzen Projekten und Lernstress! :)
Pippa ist der süßeste Hund den ich kenne – und so fotogen :D
Und ich bin genauso, ich liebe es To-do listen zu schreiben und alles zu organisieren. Ohne meinen Planner wäre ich verloren!
Love, Kerstin
http://www.missgetaway.com/
hahah ja sie peppt einfach jedes Foto auf :D oh du sprichst mir aus der Seele, ohne Terminkalender geht einfach mal gaaar nix! :)
Toller Artikel! Ich fühle mich ähnlich wie du. Ich möchte auch so gerne alles unter einen Hut kriegen. Job, Blog, Hobbies und Freund und fühle mich dann manchmal überfordert. Welchen Kalender und welche To Do Listen benutzt du? Sieht auf jeden Fall top organisiert aus ;) Was studierst du denn eigentlich? ;)
achja das Bloggen nimmt einfach viel mehr Zeit in Anspruch als man als Außenstehender denkt… Ich habe sowohl Kalender als auch Notizbuch (mit Spalten für die To Do Listen) von mein Taschenkalender – hier in diesem Blogpost siehst du sie :) ich studiere Biologie, Schwerpunkt auf Ökologie. Aber ja wie gesagt, is nix für die Zukunft :)
Hey, ich bin froh, dass nicht nur ich so ein Freak bin was To-Do-Listen angeht. Meine Mama hat den Satz auch immer gepredigt :)
Was studierst du denn jetzt eigentlich? Biologie hast du ja studiert aber wechselst du das Studienfach? Ich weiß, dass du mal darüber was geschrieben hast, aber danach hab ich irgendwie nichts mehr darüber gelesen.
Deine Pippa ist einfach sooo süß!
Liebe Grüße
Berni
hihi ja gottseidank gehts nicht nur mir so! :D Ich studiere immer noch Biologie und werde das Studium auch beenden :) Danach siehts momentan eher nach “nix” aus – arbeiten gehen, im Journalismus Bereich hoffentlich! Vielen lieben Dank dir, ich richts ihr aus! :D
Gut, dass du es trotz allem zu Ende machst, das zeigt schon richtig Kampfgeist ;) ich denke du wirst deinen Weg machen! Talent zum schreiben hast du auf jeden Fall, das sieht man an deinen Blogbeiträgen :)
Vielen Dank für deine lieben Worte, freu mich! :)
Super interessanter Blogpost :-) Mir geht es ähnlich. An manchen Tage ist es gar kein Problem alles unter einen Hut zu bekommen & die To-do-Liste abzuarbeiten und an anderen Tagen möchte man am liebsten den Kopf in den Sand stecken und schafft es nur ein oder zwei Punkte abzuarbeiten!
Darf ich fragen, was du studierst & wieso es keine Zukunft hat? :(
Alles Liebe, Milena
Du sagst es! Aber denke so soll es auch sein, kann ja nicht immer nur “gute” Tage geben. Ich studiere Biologie, Schwerpunkt Ökologie, werde den Bachelor auch beenden. War von Anfang an eine Notlösung und mag dann in Journalismus Richtung weitergehen! :)