Leben mit Hund – ein Thema, zu dem mir täglich viele Fragen gestellt werden. Endlich hab ich mir die Zeit genommen, eure Fragen in knapp 3500 Wörtern zu beantworten. Ja, ihr seht, zum Thema Hund könnte ich ewig reden. Trotzdem gebe ich hier nur meine Erfahrungen mit meinen Hunden wieder. Ich bin sicher keine Hundeexpertin, auch wenn ich mich schon immer mit Hunden beschäftigt habe und vom Kleinkindalter absolut vernarrt in Hunde war. Ich habe mir aber erst einen Hund zugelegt, als ich mir sicher war, dass ich genügend Zeit habe und mir sicher war, dass ein Hund auch zu meinem Lebensstil und meinen Bedürfnissen passt. Trefft keine voreiligen Entscheidungen – sich einen Hund zuzulegen sollte gut überlegt und durchdacht sein – dein kleiner Freund wird dich dann schließlich (im Idealfall) für die nächsten zehn bis zwanzig Jahre begleiten und dein Leben um 180 Grad wenden.
Zu Beginn muss ich sagen, dass ich wirklich ein Glück habe und zwei super unkomplizierte, gut erzogene Hunde daheim habe – mein Leben mit Hund ist also recht unkompliziert und ich schaff’s mittlerweile, mir alles so einzuteilen und zu richten, dass jeder im Haus glücklich ist. Jeder Hund unterscheidet sich in seinem Charakter und jeder Hund wird durch Erziehung anders – du kannst also nicht davon ausgehen, dass mit deinem Hund alles problemlos abläuft. Man weiß nie, ob der Hund sich zu einem Kläffer entwickelt, ob der Hund Aggressionsprobleme hat oder eine so schwache Blase, dass er alle zwei Stunden raus muss. Im Idealfall passiert das alles nicht – ich würde euch aber raten, vom „Worst Case“ auszugehen, wenn ihr euch überlegt, einen Hund anzuschaffen. Damit er dann nicht, wie so viele andere arme Tiere, im Heim landet, weil er „zu viel Arbeit“ für euch bedeutet und ihr nicht mit ihm klarkommt.
Überlegt also: Werde ich Probleme mit meinen Nachbarn bekommen, wenn der Hund ständig bellt oder sind meine Wände eh dick genug, sodass das kein Problem wäre? Habe ich genug Wille und Durchsetzungsvermögen um den Hund konsequent zu erziehen? Habe ich die Möglichkeit mich rund um die Uhr um meinen Hund zu kümmern, oder habe ich jemanden, der mir meinen Hund hin und wieder abnehmen kann, sollte das notwendig sein? Wenn all diese Fragen keine Unruhe in dir auslösen und du dir 100% sicher bist, einen Hund bei dir aufnehmen zu wollen dann – go for it. Es war die beste Entscheidung meines Lebens und es wird auch die beste Entscheidung deines Lebens sein. Man sagt nicht umsonst, ein Hund sei der beste Freund des Menschen. Ich fühle mich ohne meine zwei Fellnasen total unwohl und kann mir ein Leben ohne die beiden gar nicht mehr vorstellen. Einen Beitrag mit allen “Basic-Fragen” und wie ich überhaupt auf den Hund gekommen bin, könnt ihr hier nachlesen.
Thema: Was für einen Hund soll ich mir zulegen?
Warum hast du dich für einen Welpen entschieden?
Ich hab mir auch einige Hunde aus dem Tierschutz angesehen, jedoch war keiner dabei, bei dem es so Liebe auf den ersten Blick war. Ich wollte einen kleinen Hund, den ich überall hin mitnehmen kann. Am liebsten irgendeinen Malteser-, Jack Russell- oder Pudelmischling. Geworden ist es dann der Jack Russell Mischling, weil wir Pippa auf Willhaben gefunden haben und uns beim ersten Blick schon heillos in sie verliebt haben. Und das war dann auch der Grund, warum wir uns für einen Welpen entschieden haben – die Liebe.
Ich glaube es kommt immer darauf an, was man möchte und wieviel Zeit man hat. Hat man weniger Zeit, beziehungsweise möchte man weniger Arbeit in die Erst-Erziehung stecken, ist es super, einen schon ausgewachsenen Hund zu nehmen – hier gibt es im Tierheim ganz, ganz viele wunderbare, liebevolle Hunde, die ein Zuhause suchen. (Ich rede hier nicht von „Problemhunden“, die etwas Schlimmes in ihrem Leben durchgemacht haben, weil die sind nochmal ein eigenes Thema für sich und bedürfen viel, viel mehr Aufmerksamkeit und Arbeit, als ein Welpe – falls ihr gerne so einen Hund aufnehmen wollt, redet am Besten mit jemandem, der hier Erfahrung hat.) Tierheim-Hunde sind immer super dankbar, dass sie in jemandes Herz dürfen, sodass sie das auch ihr Leben lang zeigen, eine ganz, ganz starke Bindung aufbauen – und absolut verliebt sind in die Menschen, die sie “gerettet” haben.
Fühlt man sich der Aufgabe gewachsen und hat man genügend Zeit, kann man sich natürlich auch einen Welpen nehmen. Ja, das ist mehr Arbeit und ja, auch mir wird oft die Frage gestellt, warum ich keinen ausgewachsenen Hund aus dem Tierheim genommen habe – das wirst du wahrscheinlich auch sehr oft gefragt werden. Pippa war ein Unfallwurf, also nichts Gezüchtetes. Ein Kind der Liebe sozusagen – klein, robust und einfach so zuckersüß, dass ich sie nicht nicht habe nehmen können. Außerdem wollte ich als ersten Hund auch einfach mal dieses “von-Welpen-an”- Gefühl haben.
Zieht man einen Hund vom Welpenalter an auf, hat man eine ganz besondere Bindung zu dem Hund – so eine richtige „Mama-Kind“-Bindung (soll nicht heißen, dass man das mit schon ausgewachsenen Hunden nicht bekommt – jedes Haustier wird, wenn man es in sein Herz lässt, wie ein eigenes Baby). Außerdem kann man den Hund noch genau so erziehen, wie man möchte. Natürlich wird auch der Hund, je nach Rasse, seine Eigenheiten haben – aber er hat sich zumindest noch durch keinen Vorbesitzer etwas angelernt, das du vielleicht nicht so gerne hast und das vielleicht wieder schwer abzutrainieren wäre.
Ich glaube beides, sowohl den ausgewachsenen Hund als auch den Welpen zu nehmen, hat Vor- und Nachteile. In jedem Fall würde ich aber immer zuerst im Tierheim schauen, ob sie vielleicht einen Hund (auch Welpen) haben, der zu dir passt.
Welche Rassen kannst du empfehlen?
Puh ganz ehrlich – da bin ich überfragt. Natürlich habe ich meine Vorlieben, was Hunderassen angeht, aber nicht in dem Sinne, dass ich euch eine nach euren Bedürfnissen empfehlen könnte. Pippa ist ein Jack Russell Mischling und ich würde mir jederzeit wieder einen Jack Russell (Mischling) nehmen. Diese Hunde sind super gescheit, frech, stur, besitzergreifend, eigensinnig, sportlich, aber manchmal auch gelassen, machen jeden Scheiß mit und werden dich so lieben, wie dich noch nie jemand geliebt hat. Außerdem werden Jack Russell meist sehr alt und sind allgemein eine noch nicht überzüchtete, robuste Rasse. Sie binden sich super stark an ihren Menschen und verstehen sich auch mit anderen Hunden und Menschen gut, wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass sie sich mit anderen Jack Russelln meistens am Besten verstehen. Ich bin mir aber sicher, dass es ganz, ganz viele tolle Hunderassen gibt und ich persönlich bin sowieso ein Fan von Mischlingen, da die einfach robuster sind, weil sie nicht überzüchtet sind.
Hast du manchmal Probleme beim Zusammentreffen mit anderen Hunden?
Nein, Pippa ist eigentlich sehr umgänglich. Also klar, manchmal knurrt sie andere Hunde an, wenn die ihr so gar keine Ruhe geben und manchmal wird sie auch von kleinen Angsthäschen angebellt – aber das war noch nie ein Problem. Tipps, wie man mit Hunden umgeht, die aggressives Verhalten anderen Hunden gegenüber zeigen, kann ich also nicht geben.
Thema: Erziehung
Warst du in einer Hundeschule?
Nein, wir waren weder mit Pippa, noch mit Luna, in einer Hundeschule. Mein Freund hat seinen Welpen damals, also Luna, praktisch selbst erzogen. Pippa hat dann einfach alles von Luna übernommen und gelernt – wir mussten da auch selbst kaum etwas machen. Abgesehen davon sind Jack Russell super lerneifrig und Pippa hat es immer schon geliebt, einfache Befehle zu lernen. Wir beide haben uns gern mit ihr beschäftigt und ihr auch einiges beigebracht – den Großteil hat aber sicher unser zweiter Hund dazu beigetragen.
Wie kann man zu so einem kleinen, süßen, Welpen böse sein, wenn er etwas Falsches gemacht hat?
Ich glaube böse ist das falsche Wort und ich glaube falsch ist auch kein Wort, das man beim Thema Welpenerziehung verwenden sollte. Nur weil ein Hund, etwas nicht so macht, wie du gerne möchtest, ist es ja nicht gleich böse und falsch. Man kann einen Welpen wie ein Kleinkind sehen, das deine Sprache nicht versteht. Ein Welpe tut halt, was ihm Spaß macht und worauf er gerade Lust hat – und oft weiß er gar nicht, dass er das nicht darf. Ich war zu Pippa nie böse, und hab sie auch höchstens mit Liebesentzug bestraft (das ist bei ihr auch am wirksamsten). Ich war aber sicher auch streng beim Erziehen und habe Pippa niemals alles durchgehen lassen. Das war nicht immer leicht, wenn einen so ein kleines, knopfäugiges Wesen traurig ansieht, aber notwendig. Man muss zu einem Welpen einfach manchmal streng sein – ansonsten wird das halt ein verzogener, kläffender Hund, der glaubt, alles machen zu dürfen. Dein Hund ist ein Jahr lang ein Welpe, da lernt er am meisten – danach ist er fünfzehn Jahre so, wie du ihn im ersten Jahr erzogen hast. Überleg dir also gut, was du deinem Hund als Welpe durchgehen lässt, und was nicht.
Thema: in der Arbeit/ auf der Uni
Wie bekommt man Arbeit und Hund unter einen Hut?
Da sowohl mein Freund, als auch ich, selbstständig sind, ist das für uns eigentlich gar kein Thema. Wir können uns unsere Zeit selbst einteilen und können unseren Tag auch mehr oder weniger nach unseren Hunden planen. Heißt nicht, dass wir unser ganzes Leben nach unseren Hunden ausrichten – aber es ist so definitiv leichter, als wenn man an fixe Arbeitszeiten und Arbeitsplätze gebunden ist. Wenn ich weiß, dass mein Freund den ganzen Tag unterwegs ist, arbeite ich meist von daheim, damit die Hunde nicht alleine sind. Ist mein Freund daheim, arbeite ich von auswärts. Und ein paar Stunden lassen wir unsere Hunde auch alleine – aber eben nicht jeden Tag 9 Stunden, da wären sie arm. Falls du Vollzeit arbeitest würde ich dir empfehlen, im Vorhinein mit deinem Arbeitgeber abzuklären, ob du einen Hund zum Arbeitsplatz mitnehmen kannst. Ist der Hund das von Anfang an gewöhnt, weiß, dass er nicht ununterbrochen bellen kann, sich ruhig zu verhalten hat, und ist umgänglich, sollte das dann kein Problem sein. Wenn an deinem Arbeitsplatz keine Hunde erlaubt sind – such dir einen anderen Job. Nein, Spaß. Aber dann gestaltet es sich natürlich schon schwerer. Wenn du einen Partner hast, der den Hund in die Arbeit mitnehmen kann – perfekt. Ansonsten würde ich mir zumindest in der Anfangszeit, sprich das erste Jahr, auf jeden Fall eine Betreuung für den Hund suchen. Die ersten paar Wochen musst du dir sowieso frei nehmen, damit du dich auf die Welpenerziehung konzentrieren kannst (außerdem wirst du vielleicht wenig Schlaf bekommen), und auch danach sollte der Hund nicht jeden Tag ständig von 7 bis 17 Uhr alleine daheim sein. Ich kenn einige Hunde, die durch das lange alleine sein viel unruhiger, unausgeglichener und somit auch unerzogener wirken und sind.
Wie war das mit Pippa, als du noch studiert hast?
Ich hatte ein flexibles Studium – also keine Zeiten, an denen ich fix anwesend sein musste (wie zum Beispiel in einer Fachhochschule). Ich hatte also meist nur ein paar Stunden am Tag Uni, was kein Problem war. Ich seh bei uns auf der Uni aber immer wieder StudentInnen, die ihre Hunde mit in der Vorlesung haben – wenn das ein kleiner Hund ist, der nicht auffällt und keinen Mucks macht, dürft das (zumindest bei manchen Studiengängen) kein Problem sein.
Thema: auf Reisen / Unterwegs mit Hund
Du bist ja viel unterwegs – wielange können deine Hunde alleine bleiben?
Ich hab das Glück, dass beide meiner Hunde sehr „unkompliziert“ sind. Unkompliziert in dem Sinne, dass sie leicht mal 6-8 Stunden allein zuhause bleiben können. Pippa ist sogar so pflegeleicht, dass sie bis zu 10 Stunden alleine bleibt, ohne einen Mucks zu machen. Natürlich kommt das nicht so oft vor, weil ich dann auch ein schlechtes Gewissen habe – müsst ich aber gar nicht. Wenn ich heimkomme schaut Pippa mich nur ganz verschlafen aus dem Bett heraus an, so als hätte sie gar nicht gemerkt, dass ich weg war. Unsere zweite Hündin muss nach höchstens 8 Stunden dringend raus – so lange kann aber auch sie gut alleine bleiben. Wie gesagt, kommt natürlich nicht jeden Tag vor, aber unsere beiden Hunde können gut sehr lange alleine bleiben, wenn wir davor und danach gleich mit ihnen raus gehen. Hier muss man aber dazu sagen, dass wir großes Glück haben – ich kenn viele Hunde, die schon nach 4 Stunden ganz dringend raus müssen oder die ununterbrochen bellen, wenn sie einmal alleine sind. Wir haben unseren Hunden das „alleine sein“ von klein an angewöhnt – Garantie, dass das so gut funktioniert, gibt’s aber keine.
Was machst du mit deinen Hunden, wenn du verreist?
Verreisen wir in Österreich, kommt Pippa eigentlich fast immer mit, Luna bleibt meistens daheim. Das liegt daran, dass Luna zwar kein Problem damit hat, alleine zu sein, aber schon ein bisschen mehr Platz braucht, um sich wohl zu fühlen. In einem kleinen Hotelzimmer wär sie wohl nicht so glücklich – und außerdem verträgt sie Ortswechsel nicht so gut und bekommt dann immer einige Tage Magenprobleme oder einen epileptischen Anfall. Luna bleibt also daheim, wo dann meistens ein guter Freund oder die Schwiegermama auf sie aufpasst. Sie wird also quasi zu Hause gesittet – einfach, damit sie nicht durch etwaige Ortswechsel unnötig gestresst wird. Fahren wir auf Urlaub außerhalb Österreich mit zumutbarer Entfernung, schauen wir meistens darauf, dass wir mit dem Auto fahren können, sodass wir Pippa leichter mitnehmen können. Pippa dürfte zwar vom Gewicht her (bei den meisten Airlines) gerade noch fliegen – aber sie ist halt einfach so eine lange Wurst und erfüllt nur mit viel Augen zudrücken die Bedingungen um „als Handgepäck“, also an meiner Seite, mitfliegen zu dürfen. Weil ich ihr das für kurze Urlaube nicht antun möchte, bleibt sie bei Flugreisen dann (bis jetzt) daheim – wobei wir sie hier meist zu meiner Mama oder einer Freundin bringen. Pippa ist es gewohnt immer jemanden um sich zu haben und ihr ist es eigentlich egal, wo sie ist, solange sie jemanden hat, der sie ständig bemuttert und sich um sie kümmert. Deshalb kommt sie in Obhut mit quasi 24 Stunden Betreuung. :D
Wo kann man gut Urlaub mit Hund machen?
Kommt drauf an zu welcher Jahreszeit. Im Winter könnt ihr mit eurem Hund fast überall hinfahren. Für den Sommerurlaub gibt’s In Kroatien und Italien viele Strände, an denen Hunde erlaubt sind. Auch Griechenland ist kein Problem. Wir waren mit Pippa auch schon auf Elba, was wahnsinnig schön war. Auf ganz Elba sind Hunde am Strand erlaubt und es war einer der schönsten Sommerurlaube, den ich je hatte. Ich bevorzuge für Reisen mit Hund, wie gesagt, Autoreisen. Im Prinzip kann man also überall gut Urlaub mit Hund machen, wo man mit dem Auto leicht hinkommt. Ihr müsst bedenken, dass ihr für euren Hund ja auch viel zusätzliches Gepäck braucht – im Auto ist dafür sicher genug Platz. Städtereisen mit Hund meide ich im Sommer eher. Wir waren einmal im Hochsommer mit Pippa in Florenz und sie hat mir so, so leid getan – bei 40 Grad durch die Altstadt bummeln macht nicht jeder Hund mit und ist sicher auch nicht gesund. Würde ich so nicht mehr machen, aber man lernt schließlich dazu.
Was ist, wenn du mal spontan länger aus bleiben willst?
Wenn mein Freund daheim ist, kein Problem. Wenn nicht – blöd gelaufen. Wenn man keinen hat, der einen Ersatzschlüssel hat und die Hunde rauslassen kann, kann man sich solche spontanen Aktionen meist abschminken. Die Hunde sind arm, wenn sie nicht rauskönnen und man kann von ihnen nicht erwarten über mehrere Stunden hinweg ihre Pinkelbedürfnisse zu unterdrücken.
Thema: Leben mit Hund
Wie ist das Leben mit Hund in einer Großstadt?
Ich wohne ja nicht in Wien, sondern in Krems – das ist sicher keine Großstadt. Wir haben einen großen Garten und sind innerhalb von wenigen Minuten im Grünen, sei’s an der Donau, in der Au oder am nächsten Berg. Ich nehm Pippa hin und wieder mit nach Wien, aber dort ist’s natürlich schon schwieriger. Pippa ist es gewohnt auf „grün“ zu pinkeln – und als ich das erste Mal mit ihr in eine Wiener Hundezone war (im Herbst) hat es etwa eine Stunde gedauert, bis sie einen Platz zum Pinkeln gefunden hat. Mittlerweile geht das schon etwas besser und sie schafft’s auch schon auf Erde – wenn wir aber im Siebten oder Achten unterwegs sind, wo kaum Hundefreilaufzonen oder Grünflächen, auf denen Hunde erlaubt sind, zu finden sind, tut sie sich richtig schwer. Ich find das auch gut, weil ich ihr auch gar nicht antrainieren will, dass sie ständig auf Asphalt macht (bei uns in Krems wäre das eher kontraproduktiv) – aber es ist dann halt schon ein bisschen mühsam, wenn ich immer extra zu einer passenden Hundezone fahren muss. Öffentlich fahren geht mit Pippa, wobei sie ihren Maulkorb hasst. Mit unserem zweiten, größeren, Hund wäre das aber alles undenkbar. Luna hatte ihr ganzes Leben noch keinen Maulkorb auf und ist auch noch nie Rolltreppe gefahren, unter Menschenmassen fühlt sie sich unwohl. Ich glaube, dass Großstadtleben für einen Hund sehr wohl gut funktioniert, wenn er es schon von Anfang an gewohnt ist – und es nicht anders kennt. Außerdem kann man in Wien ja auch total schöne Ausflüge ins Grüne machen oder in größere Freilaufzonen gehen. Mit kleinerem Hund, der nicht so viel Auslauf braucht und für den’s auch mal okay ist, in der Früh nur kurz vor die Tür zu gehen, auf jeden Fall – für einen Hund, der wirklich viel Auslauf braucht, ist’s direkt in der Großstadt sicher nicht so lustig.
Wielange hat es gedauert, bis Pippa stubenrein war?
Als ich gesagt habe, Pippa ist total unkompliziert, hab ich das wirklich so gemeint. Pippa war eigentlich schon mit acht Wochen stubenrein. Wir mussten in der Nacht nie öfter als einmal aufstehen und sie hat in den ersten Wochen vielleicht dreimal reingemacht. Ich kenn aber auch Hunde, die viel, viel länger brauchen und mit denen man in der Nacht stündlich rausgehen muss. Das weiß man halt im Vorhinein leider nicht.
Wann musst du mit deinen Hunden in der Früh zum ersten Mal raus?
Wir lassen unsere beiden Hunde immer spätabends, wenn wir schlafen gehen, raus – also gegen elf, zwölf. In der Früh ist’s dann ganz unterschiedlich. Pippa hat irgendwie keine Pinkelbedürfnisse – sie würde in der Früh am liebsten bis zwölf im Bett liegen, bis sie sich einmal dazu bequemt, aufzustehen. Unser zweiter Hund winselt dafür schon ab sieben vor der Tür, weil sie so dringend raus muss. Mit Pippa würde ausschlafen am Wochenende locker gehen, mit unserem zweiten Hund aber nicht. Da sowohl mein Freund, als auch ich, aber Frühaufsteher sind, macht uns das aber nichts aus.
Was fütterst du deinen Hunden? Barfst du? Wieviel kostet sowas?
Ich habe Pippa eine Zeit lang gebarft, hab dann aber aus Zeitgründen wieder damit aufgehört. Außerdem hab ich das Gefühl gehabt, dass ich so viel beachten müsste um wirklich alle Nährstoffe zu 100% abzudecken und um meinem Hund damit nicht mehr zu schaden, als zu helfen. Das war mir irgendwie dann alles zu heikel. Pippa bekommt jetzt Dog’s Love – manchmal die Bio Variante, ansonsten die normale. Das Hundefutter ist zwar teurer, dafür wirklich richtig hochwertig und es schmeckt ihr sooo gut. Das Futter hat auch nur Bestandteile, die dir und mir auch schmecken würden und eigentlich riecht das Futter meist nach Gulasch haha. Unser zweiter Hund bekommt ein bisschen ein billigeres, aber trotzdem hochwertiges Futter, weil sie einfach die dreifache Menge benötigt und sowieso einen Saumagen hat, der alles verträgt. Pippa isst an einer 800g Dose um 4 Euro knapp vier Tage, während unsere zweite Hündin eine am Tag benötigen würde. Jedoch machen wir’s so, dass wir etwa jeden dritten Tag noch aus Resten und Fleisch vom Supermarkt etwas Frisches für die beiden kochen – damit sie ein bisschen Abwechslung im Speiseplan haben. Und vom Tisch bekommen sie auch sehr viel. Ich würde sagen, dass ich für den monatlichen Bedarf von Pippa etwa 50 Euro ausgebe, für Luna ungefähr 70 Euro. Natürlich könnt man das viel billiger halten, ich bin aber der Meinung, dass gute Qualität beim Tierfutter schon wichtig ist – und man sieht’s auch. Sowohl Pippa als auch Luna haben total glänzendes, weiches Fell und sind pumperlgsund! :)
Wieviel kostet ein Hund so circa im Monat?
Das kommt eben, wie oben schon beschrieben, stark auf das an, das du fütterst. Sonstige monatliche Fixkosten gibt’s nicht wirklich – außer der jährliche Tierarztbesuch mit etwaigen Impfungen. Hin und wieder vielleicht ein neues Halsband, Leine, Pulli – aber das ist halt Luxus und nicht unbedingt notwendig (also klar, einmal schon – aber nicht unbedingt jedes Monat). Ich würde sagen, dass ich für Pippa durchschnittlich im Monat etwa 50 Euro für Futter ausgebe und jährlich dann noch ungefähr 150 Euro für Tierarztkosten und 100 Euro für Goodies (Ausstattung/Spielzeug/Leckerlis…). Jedoch habe ich auch immer Geld auf der Seite liegen, sollte mal etwas sein und Pippa oder Luna irgendeinen gröberen Eingriff beim Tierarzt benötigen – bedenkt das immer, wenn ihr euch einen Hund zulegt.
Okay, ihr habt gesehen – ich rede viel zu lange und viel zu gerne über meine Hunde. Aber sie bedeuten mir einfach die Welt und ich könnte mir ein Leben ohne den beiden gar nicht mehr vorstellen. Einmal Hund, immer Hund!
4 Kommentare
So ganz 100%ig kann ich nicht zustimmen. Zunächst einmal ist es für Hundehalter schon nervig, beim Waldspaziergang bei jedem Jogger, Radfahrer, Familie mit Kindern, angeleinten Hunden etc. den Hund an die Leine nehmen zu müssen. Da braucht man ihn gar nicht erst abzuleinen. Selbstverständlich hole ich meinen Hund zu mir, wenn ich Jogger o. ä. sehe aber speziell Radfahrer kommen teilweise mit einem Affenzahn von hinten angeschossen, ohne sich bemerkbar zu machen. Das empfinde ich als sehr rücksichtslos. Kommt es in so einer Situation zum Unfall, habe ich als Hundehalter natürlich die AKarte. Auch angeleinte Hunde sieht man nicht immer sofort, z.B. hinter Wegbiegungen wird es schwierig. Mein Hund läuft nicht weit vor, aber ein paar Meter können es schon sein. Er benimmt er sich fremden Hunden gegenüber sehr gut, ist zurückhaltend und prescht nicht auf andere los. Hinzu kommt, dass mein Hund ohne Leine deutlich souveräner an angeleinten aggressiven Hunden vorbei geht. Er macht einen großen Bogen und lässt sich nicht provozieren. Ist er an der Leine, fühlt er sich hingegen ausgeliefert und reagiert seinerseits mit Aggression. Das bedeutet für mich und meinen Hund unnötigen Stress. Ich finde es ausreichend, den Hund zu mir zu rufen, die Leine kann mitunter auch respektlos dem eigenen Hund gegenüber sein. Ich meine, dass ein aufmerksamer und empathischer Mensch, diesen Punkt situationsbezogen handhaben sollte.
Hi, Ja aber in dem Punkt hab ich doch nichts anderes behauptet? Weil du meinst du könnest mir nicht 100% zustimmen. Ich gehe auch immer davon aus, dass jeder Hundehalter seinen Hund gut genug kennt und einschätzen kann. Dass dennoch so viele Unfälle mit Hund, seis anderen Hundehaltern oder Hunden gegenüber, passieren, deutet aber leider drauf hin, dass das nicht der Fall ist. Wenn du deinen Hund super im Griff hast, dann ist das ganz, ganz wunderbar – leider ist das aber nicht allen HundehalterInnen so und ich kenn einige Fälle, bei denen der eigene Hund gebissen wurde, weil ein nicht-angeleinter daher gelaufen ist und den Hund einfach aus dem Nichts angegriffen hat – von Herrchen/Frauchen keine Spur. :/
Ich finde den Beitrag echt klasse! Toll, dass du dir die Mühe gemacht hast und so ausführlich erzählt hast. Ich denke auch, dass man sich die Anschaffung eines Hundes (bzw generell Haustieres) sehr gut überlegen muss. Viel zu oft landen Tiere nach kurzer Zeit wieder im Tierheim, weil die Besitzer es einfach in einer Kurzschlussreaktion gekauft haben. Ich hätte auch liebend gerne einen Hund, aber mir fehlt es halt echt vor allem an Zeit, die das Tier aber so dringend braucht. Den Vergleich mit Kindern finde ich super. Man würde ja sein Kleinkind auch nicht den ganzen Tag alleine zu Hause lassen…
Liebe Grüße
Anne
Sehr interessanter Beitrag liebe Angie! Ich wollte immer einen Hund haben, aber später habe ich auch realisiert, dass es schwer mit dem Reisen wäre, weil ich auch niemanden wirklich habe, bei dem ich den Hund lassen könnte und mit einem Haustier wie Hund kommen auch wirklich viele Aufgaben, die auch viel Zeit in Anspruch nehmen… Aber dennoch liebe ich Hunde über alles!
Liebe Grüße, Sandra / http://shineoffashion.com