Ich bewundere diejenigen unter euch, die es schaffen, eine gewisse Sportroutine in ihrem Leben zu haben und konsequent beizubehalten. Nein, das klingt jetzt schlimmer, als es ist. Natürlich hab ich auch eine gewisse Art an Routine. Meine Morgenroutine besteht aus
- 10 Minuten Instagram
- Zähne putzen, Gesicht waschen, Kontaktlinsen rein
- Tasse Tee machen
- 10-40 Minuten Yoga
- duschen
Diese Art an Routine mache ich wirklich, bis auf wenige Ausnahmen, jeden Tag. Was mir aber fehlt, und was ich wahrscheinlich nie haben werde, ist eine Sportroutine. Yoga ist natürlich auch eine Sportart, da ich es aber hauptsächlich für die Psyche mache, zähle ich es nicht als Sporteinheit dazu.
Ich habe wirklich probiert, Sportarten über längere Zeit konsequent durchzuziehen. Ich bin mehrmals die Woche laufen gegangen, was in einer Kniescheibenüberlastung resultiert ist. Ich hab monatelang Krafttraining im Fitnessstudio gemacht, was mir im Sommer aber einfach zu blöd geworden ist. Auch Freeletics habe ich lange Zeit konsequent jeden Tag gemacht, aber irgendwann hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Ich hab viel probiert, gemacht, und bin immer an irgendeinem Punkt gescheitert. Wobei – kann man so etwas überhaupt scheitern nennen? Vielleicht gibt es einfach Menschen, die nicht nur für eine einzige Sportart geschaffen sind?
Ja, ich mache viel und ich probiere wirklich gerne neue Dinge aus. Es gibt keine Sportart, bei der ich im Vorhinein schon sagen würde „Nein, das mag ich nicht“. Ich war eine Zeit lang klettern, war mehrere Jahre lang im Schwimmverein, hab Reiten, Minigolf, Boxen, Jumping Fitness und viele andere Dinge ausprobiert. Manches macht mir mehr Spaß und manches weniger – ja sogar bei einigen Dingen komme ich darauf, dass das in Wahrheit überhaupt nichts für mich ist. Aber – ausprobiert wird trotzdem alles. Weil ich der festen Überzeugung bin, dass man über nichts urteilen kann, das man selbst noch nicht erlebt hat.
Oft werde ich nach meiner Sportroutine gefragt. Und ganz ehrlich, das einzige, das ich euch dazu sagen kann, ist, dass ich so etwas nicht besitze. Ich wechsle mehrmals im Jahr zwischen den Sportarten, die ich gern mache, ab – und das ist auch okay so. Ich habe, in sportlicher Hinsicht, kein Ziel. Ich will weder fünf Kilo abnehmen, noch meinen Körper definieren, noch Muskeln aufbauen. Auch bin ich keine Leistungssportlerin, will bei keinem Wettkampf mitmachen (weil es mein Knie leider einfach nicht zulässt – Triathlon ist aber immer noch so ein kleiner, ferner, Traum von mir) und will keine neuen Bestzeiten aufstellen. Warum sollte ich mich also zwingen, nur eine einzige Sportart zu meinem Lebensmittelpunkt werden zu lassen, wenn mir doch so viele verschiedene eine Freude bereiten?
Weil so eine Antwort die meisten aber nicht zufrieden stellen würde, verrate ich euch trotzdem, was ich aktuell so mache.
Ich mache jeden Tag Yoga – lieb ich, mag ich, werd ich so schnell nicht mehr aufgeben. Aber wie gesagt, hier geht’s mir viel mehr ums Psychische, als ums Physische – auch wenn ich täglich übe, dass mein Kopfstand sicherer wird.
Aktuell geh ich zweimal die Woche zum Längen schwimmen ins Bad. Ich war jahrelang im Schwimmverein und hab mit den Leistungsschwimmern trainiert (geworden ist’s nichts, weil ich die Wende am Schwimmbadrand niemals konnte, ohje!). Schwimmen hat mich also immer schon begleitet und ist eine ganz große Leidenschaft von mir. Ich schwimme immer 2-2,5 km und versuche etwa die Hälfte davon Kraul zu schwimmen (weil da noch grooooßer Übungsbedarf besteht).
Zusätzlich habe ich angefangen Tennis zu spielen. Nicht das Beste für mein Knie, ich weiß. Es macht mir großen Spaß, weil ich mein Knie beim Spielen aber schon schmerzhaft merke, versuche ich nur einmal die Woche zu spielen.
Ja, das ist das Programm, das ich eigentlich jede Woche konsequent durchziehe. Die restlichen Sportarten variieren. Wenn’s mich freut, geh ich laufen oder Rad fahren. Oft gehe ich wandern, versuch mich wieder am Klettern oder gehe Stand up Paddeln. Bei Events in Wien gibt’s immer mal wieder HIIT-Workouts oder kurze Workouts – allgemein kann ich aber definitiv sagen, dass mir Ausdauersport um einiges mehr Spaß macht. Vielleicht ändert sich auch das wieder – mal schauen. Aktuell hat’s mir aber der Ausdauersport angetan.
So – und jetzt hab ich euch doch meine Art der Sportroutine verraten – mit der Ungewissheit, ob nicht in ein paar Wochen schon wieder alles anders ist. Aber was soll’s – das ist mein Leben, das ist meine Art, Spaß am Sport zu haben, das bin ich. Und vielleicht ist es ja meine Sportroutine, keine Sportroutine zu besitzen?
4 Kommentare
Bis vor kurzem noch wollte ich mir auch eine Routine „aufzwängen“. Mittlerweile habe ich aber gemerkt, dass es mir besser geht wenn ich zwischen den Sportarten wechsle und mich auch nicht immer an den Plan halte – ich laufe super gerne und will bald meinen Halbmarathon schaffen – aber eben so wie es passt! Im Sommer lieber spazieren, Rad fahren und schwimmen als Fitnessstudio. Und manchmal einfach nur ein kleines Workout zuhause – bewegen muss ich mich aber immer :-)
[…] Blogpost, der von euch super oft gewünscht wurde, ist diese Woche online gegangen. Über meine Sportroutine, mit einem kleinen sportlichen Ziel, das ich iiiiiirgendwann gerne verwirklichen […]
Servus Angi,
ich liebe deine Einstellung zum Leben, du wirkst so herrlich entspannt und strahlst so eine Ruhe aus! Hast voll Recht mit deiner Einstellung zu Sport…es sollte einfach Spaß machen und kein Zwang sein. Liebe Grüße, Dani 😘🐶
Toller Beitrag liebe Angie! Es ist immer interessant, die Sportroutinen von anderen zu erfahren, um ein bisschen Inspiration zu tanken. Ich finde cool, dass du wirklich jeden Tag Joga machst, ich bin da bisschen wie Jules, denn mir wird dabei sehr schnell langweilig, aber vielleicht sollte ich mich wirklich überwinden und schauen, was es mit mir macht, wenn ich es eine zeitlang regelmäßig mache. ;)
Liebe Grüße,
Sandra