Reisetagebuch Amsterdam – Schnee, Bier, und schmale Häuser

Wer hätte gedacht, dass ich den dritten Schneefall der aktuellen Saison in Amsterdam erlebe! Ich auf jeden Fall nicht – genau das war aber dann der Fall. :) Aber ich erzähl mal von Anfang an bei meinem Reisetagebuch Amsterdam – meiner persönlichen Erinnerungssammlung.

Mich hat Amsterdam, ehrlich gesagt, nie besonders gereizt – bis ich vor ein paar Monaten bei Nina darauf aufmerksam geworden bin. Wunderschöne Häuser, die an London erinnern, die romantisch charmanten Grachten, und Avocadobrot in gefühlt jedem Lokal – klingt doch eigentlich perfekt, oder?! :) Amsterdam stand also seit ein paar Monaten doch auf meiner “Travel-Bucket-List” – dass es mich dann aber so schnell hinverschlägt, hätte ich auch nicht gedacht.

Ich bin mit dem besten Reisepartner, den ich mir vorstellen kann, gereist – Jules, die gottseidank genauso tickt wie ich. Essen ist wichtig, Fotos machen ist wichtig, Gemütlichkeit ist wichtig – und bitte ja nicht stressen. Wir haben leider nur zwei Nächte in Amsterdam gebucht, was in Wirklichkeit etwas zu wenig Zeit war. Da wir den halben Donnerstag im Tattoo-Studio verbracht haben (und einfach saumüde waren, weil wir um 4 auf zum Flughafen mussten), blieb uns eigentlich nur der Freitag und der halbe Samstag um die Stadt zu erkunden. Viel zu kurz! Wir haben trotzdem das Beste aus der Situation gemacht und versucht, einiges unterzubringen – auch wenn wir uns bei Schneesturm und gefühlt -15 Grad Kälte oft am liebsten einfach nur im Bett verkrochen hätten.

Essen, Essen, Essen

Das Essen in Amsterdam ist wahnsinnig gut! Da wir beide sehr Essens-affin sind, haben wir auch einen großen und wichtigen Teil unserer Reise dem Essen gewidmet. Weil das hier den Rahmen sprengen würde, wird’s dazu die nächsten Tage einen eigenen Beitrag geben – dran bleiben, es wird sehr lecker!

Die Grachten

Was mich an Amsterdam wohl am meisten fasziniert hat, waren die Grachten. Ich hab eine Vorliebe für Städte, die in irgendeiner Weise am Wasser liegen. Nicht umsonst liebe ich München, London, Wien – oder auch meine Heimatstadt Krems – so besonders. Das Wasser hat etwas Beruhigendes und zugleich Aufregendes auf mich – und löst in mir ein wunderbares Gefühl der Ruhe aus. In Amsterdam hat man gefühlt überall Wasser, da zwischen den Straßen die Grachten sind. Der Grachtengürtel besteht aus 4 Hauptgrachten und wir sind täglich an allen vorbei gegangen – nie, ohne eine Foto zu machen! :)

Das Anne Frank Haus

…haben wir leider nicht gesehen! Um ein Online Ticket zu ergattern, wird empfohlen, mindestens zwei Monate im Voraus zu buchen. Da wir vor zwei Monaten (oder einem!) noch nicht einmal wussten, ob, oder wann genau, wir in Amsterdam sein werden, ist das leider weggefallen, Es gibt auch noch die Möglichkeit, ohne Online-Ticket ins Haus zu kommen – die freien Tickets kann man ab 15:30 ergattern. Wir waren um etwa 16 Uhr vor dem Haus und die Schlange war, ungelogen, etwa einen halben Kilometer lang. Da es an dem Tag sehr, sehr kalt war, haben wir uns dagegen entschlossen, uns anzustellen. Wer weiß, ob wir überhaupt noch hineingekommen wären – der Ticketverkauf stoppt nämlich eine halbe Stunde vor Schließung des Hauses. Für das nächste Mal wissen wir auf jeden Fall Bescheid – dann buchen wir aber hoffentlich auch nicht erst eine Woche vor Abflug unsere Reise! :)

Heineken Museum

Um zumindest ein Museum in Amsterdam gesehen zu haben, sind wir schließlich ins Heineken Museum gegangen, was eine gute Entscheidung war. Weder Jules noch ich sind sonderliche Bier-Fans, der Museumsbesuch war trotzdem super spannend. Man erfährt viel über die Zutaten, die Zubereitung, und sieht einige sehr alte Geräte, mit denen das Bier früher zubereitet wurde. Was mir am Heineken Museum besonders gefallen hat, ist der große interaktive Bereich. Man bekommt am Schluss nicht nur ein Bier (und lernt, wie man es richtig trinkt), sondern hat sehr viele Möglichkeiten zum Aktiv sein. Wir sind geradelt, haben “Tulpen aus Amsterdam” gesungen, ein Foto im Bierkessel gemacht und haben Klopfspiele gemacht. Ein super interessanter, schöner Nachmittag – den ich nur jedem empfehlen kann.

Wenig Platz und schmale Häuser

Nein, ich glaub Amsterdam ist definitiv nicht für große Menschen gemacht, Ich habe noch in keiner einzigen Stadt so enge, kleine Häuser, Hauseingänge und Stiegen gesehen, wie in Amsterdam. Ich hatte wirklich jedes Mal, wenn ich eine der engen Stiegen hinabgestiegen bin, Angst, zu stürzen. In den meisten Essenslokalen hätte ich mir mehr Platz gewünscht – einfach, weil wir in Österreich gewohnt sind, unseren “Sicherheitsabstand” um uns herum zu haben. Jeder hat so seinen eigenen persönlichen “Wohlfühlbereich”, der nur selten von jemand Fremdem betreten werden darf. In Amsterdam heben sich diese Grenzen auf, was in manchen Situationen ein gewisses Unbehagen in mir ausgelöst hat. Gleichzeitig habe ich selten eine Stadt gesehen, an der mich die Häuser so fasziniert haben. Der enge Baustil, der die Häuser automatisch aussehen lässt, als wären sie deformiert und in die Länge gezogen, ist vielleicht nicht für jedermann etwas – ich hab mich aber sofort in die Architektur von Amsterdam verliebt.

Unser Hotel – Das Hotel The Exchange

Wir durften unsere Zeit in Amsterdam im Hotel The Exchange verbringen – und wir hätten kaum ein besseres Hotel dafür finden können. Die Lage des Hotels ist perfekt – keine fünf Minuten zu Fuß vom Hauptbahnhof entfernt. Die Zimmer sind klein, aber super stilvoll und individuell (kein Zimmer im Hotel gleicht einem anderen). Jedes Zimmer ist nach einem bestimmten Thema eingerichtet – so gab es zum Beispiel ein Zimmer, das alle Bestandteile einer Matratze besessen hat, vom Lattenrost, über die Federn, bis hin zum Schaumstoff.  Unser Zimmer war sehr künstlerisch, mit aus Papier geformten Blumen an der Decke. Wir haben uns in unserem Zimmer, und überhaupt im ganzen Hotel, sehr wohl gefühlt – und kommen sehr, sehr gerne wieder in das Fashionhotel in Amsterdam.