Warum ich keine Neujahrsvorsätze habe.

Schon vor ein paar Wochen hab ich diesen Beitrag angefangen – dann jedoch vor lauter anderer Beiträge vergessen, fertig zu schreiben. Ich war auf der Arbeit und ein Arbeitskollege hat mir erzählt, dass er mit dem 1.1. aufhören wird zu rauchen. Mein einziger Gedanke dazu? “Nein, wirst du nicht.” Natürlich spricht man so etwas nicht aus, man will Träume und Vorhaben ja auch nicht gleich zerstören. Trotzdem bin ich selbst ein Gegner von Vorsätzen, die man ab dem 1. Jänner startet und 2 Wochen danach sowieso schon wieder vergessen hat. Nicht falsch verstehen, es ist beeindruckend, wenn ihr selbst Neujahrsvorsätze habt und zu dem kleinen Prozentsatz gehört, der es auch schafft, diese durchzuziehen. Heute mag ich euch aber einfach erzählen, warum ich selbst keine Neujahrsvorsätze hab – ohne euch zu entmutigen, falls ihr zu den Menschen gehört, die sich Neujahrsvorsätze setzen.

Warum immer auf morgen warten?

Ich glaub es liegt daran, dass ich einfach ein “Macher” bin. Wenn ich etwas ändern will oder mit etwas unzufrieden bin, dann warte ich nicht auf Montag oder nächste Woche, sondern ändere es einfach. Ich habe kein Problem damit, ab Donnerstag wieder gesünder zu essen oder ab 12. November meine Termine wieder regelmäßig in den Kalender einzutragen. Immer, wenn jemand mir von seinem neuen Vorhaben erzählt, dass er nächste Woche oder nächstes Jahr startet, frage ich, halb provokant, halb interessiert, “und warum fängst du nicht schon heute damit an?”. Die Antworten sind meistens sehr ähnlich. “Jetzt passt einfach der Zeitpunkt nicht”, “Ich brauch dazu immer einen fixen Termin”, “Ich muss mich seelisch erst darauf vorbereiten” – alles Blödsinn! Wenn du etwas wirklich willst, dann brauchst du keinen Ersten vom Monat, keinen Montag und kein neues Jahr.

Mit einem neuen Jahr wird sich auch nichts ändern

… wenn du selbst nicht bereit bist, etwas oder dich zu verändern. Das neue Jahr wird nicht besser sein, als das alte – außer du schaffst es, das, was dich unglücklich gemacht hat, zu verbessern oder aus deinem Leben zu verbannen. Natürlich kann man sich auf das neue Jahr freuen – ein neues Jahr wirkt halt immer wie eine Art unbeschriebenes Blatt. Ich glaube nur nicht, dass es jemandem weiterhilft, alle seine Hoffnungen und Träume auf das neue Jahr zu setzen, das, ohne eigenem Eingreifen, genauso sein wird, wie das alte. Genauso wird sich auch mit Montag nichts ändern – auch, wenn man die Woche an einem Montag beginnt, hat sie sieben Tage. Und, schon gewusst? Falls dich das Wochenende von deinem Vorhaben abhält – auch in einer Woche, die man am Montag beginnt, sind Samstag und Sonntag enthalten.

Keine Neujahrsvorsätze aber trotzdem nicht aufhören zu träumen!

Und ja nicht stillstehen! Stillstand ist für mich das größte Übel – aus Stillstand kann sich nämlich nie Großartiges ergeben. Auch, wenn ich keine Neujahrsvorsätze habe, bin ich immer bereit, mich weiterzuentwickeln – ich warte sogar regelrecht darauf und freue mich über jede Möglichkeit, die sich mir bietet. Keine Neujahrsvorsätze zu haben, ist also keine Entschuldigung, immer am selben Platz stehen zu bleiben. Nur – wenn sich eine Möglichkeit zum Wachsen ergibt, ergreift sie. Ganz egal, ob gerade Montag, Donnerstag, Samstag, November oder übermorgen ist. Natürlich nehme auch ich mir Dinge vor – mehr reisen, noch abenteuerlustiger zu werden, jede Chance zu ergreifen mich weiterzuentwickeln – aber nicht nur im nächsten Jahr! Das sind Dinge, die ich versuche, jeden Tag zu ändern und zu verwirklichen, sodass ich jeden Tag ein Stückchen mehr “ich selbst” werde. Lasst euch nicht von Tagen oder Zahlen abhalten, eurem Traum einen Schritt näher zu kommen. Lasst euch nicht davon abhalten, mehr und mehr der Mensch zu werden, der ihr gerne sein würdet.