Meine Lieben,

Ich bin tagelang daran gesessen die schönsten Bilder von meinem Urlaub in der Südsteiermark zu sortieren und zu bearbeiten. So viele Fotos wie in diesem Urlaub habe ich selten in so kurzer Zeit geschossen, deshalb fiel mir die Auswahl umso schwieriger – ich hoffe, meine Auswahl gefällt euch und ihr könnt euch so in etwa vorstellen, was ich im Urlaub außer essen noch alles gemacht habe :D

Unser Urlaubsziel lag im südlichsten Süden der Steiermark – Ehrenhausen. Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen Tagesausflug nach Graz miteingeplant, da weder meine Schwester, noch mein Freund oder ich in den letzten 15 Jahren in der hübschen, grünen Stadt waren. Unsere Entscheidung hat sich nach dem Ankommen schon innerhalb der ersten 5 Minuten als durchwegs positiv herausgestellt. In der Bim angekommen hat mir eine äußerst freundliche Dame den Sitzplatz angeboten “damit ich den schweren Hund nicht die ganze Zeit über tragen müsse” – ebenjene Dame hat mir daraufhin die nächsten 20 Minuten der Fahrt durch mehr oder weniger lustige Geschichten versüßt. Und ich? War von Anfang an begeistert, wie freundlich die Grazer im Gegensatz zu den Wienern (Sorry, Wien!) sind.

Nach einem leckeren Frühstück im Kunsthauscafé haben wir uns erstmal zum Bummeln in die Stadt begeben. Pippa war in jedem Geschäft herzlich willkommen und hat (wie immer) jedem durch Sommerkleidung unbedeckten Bein mit ihrer feuchten Schnauze “Hallo” gesagt – mittlerweile “freue” mich sogar schon immer ein wenig auf die erschrockenen Gesichter der Begrüßten, abgewöhnen kann man dem kleinen Schleckmonster diese Unart sowieso nicht mehr.
Nach dem Shopping-Vormittag stand schon wieder Essen am Programm – Pizza in der L’Osteria. Die Größe der Pizzen dort habe ich schon mehrmals auf Fotos in diversen sozialen Netzwerken bestaunt, und wollte endlich mal selber herausfinden, ob die Pizza ihrem Ruf gerecht wird. Die Größe der Pizzen war wirklich gigantisch, und jeder in dem Lokal, einschließlich meiner Schwester und ich, hat sich eine Pizza mit jemandem geteilt. Abgesehen von der Größe war ich von der Pizza im Allgemeinen aber nicht so begeistert – aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. :)

Nach dem Essen waren unsere Bäuche erstmal so voll, dass ein Verdauungsspaziergang dringend notwendig war. Wie gut, dass der Aufstieg auf den Grazer Uhrturm als nächstes auf unserem Tagesplan stand. Meine anfängliche Angst, dass der kleinen Pippa die vielen Stufen zu viel werden könnten, hat sich schnell in Luft aufgelöst – die Maus ist wie eine Verrückte hochgelaufen und hat mich im Eiltempo an der Leine mitgezerrt. Oben angekommen war sie aber mehr als erschöpft und hat den ganzen Fotowahnsinn, den wir betrieben haben, still und müde über sich ergehen lassen :D  Nach einer kleinen Erfrischung  in einem Café mit Ausblick über die schöne Grazer Innenstadt waren wir dann auch langsam wieder bereit für den Abstieg. Diesmal gingen wir einen kleinen Umweg durch wahnsinnig schön und bunt blühende Blumengärten – da lacht das Herz einer jeden Frau.
Den Abschluss dieses schönes Tages bildete ein Eis-Date bei Sax Eis mit der lieben Kerstin von www.missgetaway.com – ich kann nur immer wieder betonen, wie sehr es mich freut, Instagram Bekanntschaften auch im echten Leben kennenlernen zu dürfen. Solltet ihr mal in meine Nähe kommen, oder komm ich in die Nähe von eurem Wohnort, gebt Bescheid – ich freu mich über jedes Treffen und Freundschaften, die dadurch womöglich entstehen. :)
Graz – es war mir eine Ehre, wir kommen bestimmt ganz bald wieder!Die nächsten Tage bestanden zum Großteil aus wandern, essen, schlafen, wandern, essen, schlafen… Aber ok, ein bisschen genauer kann ich darauf vielleicht noch eingehen :D
Nach dem Frühstück im Hotel brachen wir auch schon zur ersten Wanderung auf. Es ging ganz gemütlich 3,4 Stunden lang bergauf, bergab quer durch, oder neben die Weingärten. Wahnsinnig schön, aber eher ein Spaziergang, da das richtige Gefühl, das man beim Wandern bekommt, wenn man über Stock und Stein hüpfen muss, ausblieb.
Im Anschluss daran haben wir ein Bärenschutzgehege besucht, in dem unter anderem ehemalige Tanzbären und Hundekampfbären untergebracht waren. Wenn man sich an den beigehefteten Tafeln die Geschichten dieser Bären durchliest, zweifelt man keine Sekunde mehr daran, dass der Mensch selbst das größte Monster auf unserer Erde ist.
Neben Bären gab es dort zu meiner Freude auch noch Ziegen, die keiner Karotte widerstehen konnten. Ich liebe ja die warmen Ziegenschnauzen, wenn sie vorsichtig die Karotten aus der Hand stehlen wollen :D Hängebauchschweine, Bisons und Hasen waren auch noch zu sehen und zu füttern, ich war aber am liebsten bei den Ziegen. Und die kleine Lausbärin Pippa hat sich mit den Ziegen um die Karotten in meiner Hand gestritten. :D Am Sonntag gab es für uns die erste richtige Klammwanderung, auf engem Weg ging es einige hundert Höhenmeter hinauf, bis wir eine traumhafte Aussicht aufs Tal hatten. Das obligatorische “Hände nach oben – ich habs geschafft” Foto habe ich mal eben ein bisschen neu interpretiert :)Da das Wetter nicht so ganz mitgespielt hat, sind wir am Montag ein bisschen höher in den Norden gefahren, um die Zotter Schokoladenmanufaktur zu besichtigen. Ich kann wirklich jedem einzelnen, der in der Nähe ist, raten vorbei zu fahren – meine ganze Familie war begeistert!
Nach einem kurzen Einführungsfilm von Joseph Zotter hat man die Möglichkeit selber durch die Manufaktur zu spazieren. Man lernt, und sieht, dort jeden einzelnen Schritt in der Schokoladenherstellung – von der rohen Kakaomasse, bis zur fertigen Schokoladentafel. Und das Beste daran – man darf wirklich ausnahmslos ALLES kosten, beziehungsweise so viel davon essen, bis man platzt!!! Aus dem Grund habe ich mich bei der bitteren Rohkakaomasse und den ersten Schritten der Produktion erst einmal ein wenig zurückgehalten. Mein Aufenthalt bei den Nougatbrunnen fiel dafür deutlich länger aus. Noch dazu hat man die Möglichkeit, jede einzelne Schokolade, die Zotter verkauft, im Laufe der Tour zu kosten. Auch hier habe ich die Schokoladen mit Kakaoanteil über 35% lieber übersprungen und bin länger bei den richtigen Milchschokoladen und den weißen Schokoladen geblieben – wie schon so oft erwähnt, mein Geschmackssinn ist eben immer noch wie von einem Kleinkind.  
Ein weiteres Highlight der Tour war die zuckersüße, kleine Seilbahn, die jede einzelne Zotter Trinkschokolade in einer kleinen Gondel entlang des Fensters durch den Raum transportiert. Auch hier konnte man sich quer durch das Sortiment kosten um am Ende seinen Favoriten auszusuchen, und ein ganzes Häferl davon zu trinken.
Bei dieser Tour wurden die Bäuche wirklich bis zum Rand voll mit Schokolade gefüllt. Ich kann jedem Schokoladenliebhaber, und auch Leuten, die wie ich vielleicht nur weiße und Nuss-Schokolade mögen, diesen Ausflug weiterempfehlen. Ich war selten von einer Tour so begeistert! Es war noch dazu sehr interessant einen Einblick in die Schokoladenproduktion zu bekommen und live dabei zu sein, wenn die Zotters ihre Schokolade schöpfen. Und Endorphine wurden bei diesem Ausflug definitiv mehr als genug freigesetzt!
Nach der Schoko-Tour war noch ein kurzer Ausflug in den sogenannten “Essbaren Tiergarten”, der zum Zotter Anwesen gehört, Pflicht. Die Idee hierbei ist, dass man dem Essen, das man isst, auch in die Augen schauen kann – sprich, von Schweinen, über Ziegen, Hühner, Pfaue, bis hin zu Schafen und Kühen, ist hier alles vertreten. Makaber? Darüber lässt sich streiten. So weit ich das verstanden habe, vertritt Zotter die Meinung, dass es besser ist, die Tiere in guter Umgebung aufwachsen zu lassen, mit ihnen zu spielen, ihnen genügend Platz und Freiraum zu geben, und sie eben auch zu streicheln, selbst wenn man sie danach isst, anstatt auf Massentierhaltung und Fleisch, das aus China importiert wird, zurückzugreifen. Ein Gedanke, den ich zwar unterstütze, aber bestimmt selbst nicht “Essbaren Streichelzoo – Schau deinem Essen in die Augen” nennen würde. Da ich aber selbst, sobald ich ein Tier sehe, egal ob Schwein, Schaf, Ziege, Katze oder Hund, meine Finger nicht davon lassen kann, habe ich mich mit dem Gedanken nicht allzu lange befasst, und war lieber länger damit beschäftigt, die Schweine zu füttern und abzuschmusen.
Dienstag Vormittag haben wir erneut eine Wanderung gemacht, am Heiligengeist Klamm, der über die slowenische Grenze führt. Diese Wanderung war so richtig nach meinem Geschmack, über Wurzeln, ständig den Bach durchquerend, viel bergauf – Pippa und ich haben unsere letzte Wanderung hier unheimlich genossen. Am Gipfel angekommen gabs natürlich wieder das obligatorische Gipfelstürmer Foto von uns beiden, bei dem man Pippsi die Müdigkeit aber schon etwas anmerkt.
Den Mittwoch haben wir sowohl im Pool als auch mit Snacks im Hotel verbracht, und am Donnerstag stand schon die Heimreise auf dem Plan. Ich hab den Urlaub hier wirklich bis zur letzten Sekunde genossen, viel Sport gemacht, aber mindestens genauso viel gegessen. Habe mir keine Gedanken um meine Figur oder meinen Bauch gemacht und beim Frühstücksbuffet so richtig zugeschlagen! Ich habe gelernt, dass man nicht immer in die Ferne fahren muss, um wunderschöne, entspannende Tage verbringen zu können, und wieder einmal, wie kostbar Familie, Freunde, und unser schöner Plant Erde ist.

The trick is to enjoy life. Don’t wish away your days, waiting for better ones ahead.”
– Marjorie Pay Hinckley