Mir liegt etwas am Herzen. Etwas, das dich, mich – und eigentlich uns alle betrifft. Nicht erst seit heute – eigentlich liegt es mir schon eine ganze Weile am Herzen – so sehr, dass es mich nachts schwer einschlafen lässt und mich untertags vom Lernen abhält. Mir liegt etwas am Herzen, und heute mag ich dieses Etwas einmal loswerden.
Mir liegt es nicht nur am Herzen, weil es bald passiert und weil es um etwas geht, das uns alle betrifft – vor allem liegt es mir am Herzen, weil es für mich ein Familienmitglied betrifft. Aber dazu nicht mehr – ich habe mir geschworen, Familie hier aus meinem Blog immer rauszuhalten. Was ich aber sagen kann, ist, dass ich aufgewachsen bin, mit einer Erziehung, die mir gelehrt hat, dass Politik etwas Wichtiges ist. Schon früh haben meine Eltern mir beigebracht, dass ich meine eigene Stimme nutzen soll und zu jedem Zeitpunkt haben sie mich ermutigt für das, wofür ich einstehen mag, zu kämpfen.
Seit ich 16 Jahre alt bin, gehe ich wählen. Weder habe ich immer die Siegerseite gewählt, noch war ich mir stets zu hundert Prozent sicher, wen ich wählen soll. Aber ich war wählen. Ich war noch nie jemand, der den bequemeren Weg gewählt hat und andere für sich entscheiden hat lassen. Ich war noch nie jemand, der das geringere Übel wählt, sondern den Menschen, mit dem ich mich, vielleicht auch auf menschlicher, nicht politischer, Ebene am meisten identifizieren kann. Ich war noch nie jemand, dem auch nur eine Sekunde in den Sinn gekommen wäre, seine Stimme nicht zu nutzen. Egal, wie bedeutungslos es manchmal scheinen mag – noch viel bedeutungsloser ist es, überhaupt nicht wählen zu gehen. Oder ungültig zu wählen. Das hat weder etwas mit Protest, noch mit Widerstand zu tun – das bedeutet einfach nur, den einfachen Weg zu wählen und sich nicht genug damit auseinander zu setzen, was man will und wer die eigenen Werte am stärksten vertritt – und wem man für die nächsten vier, fünf Jahre sein Vertrauen schenken mag. Genau um das geht’s bei der ganzen Sache nämlich eigentlich – Vertrauen.
Wer ist am vertrauensvollsten? Wem vertraue ich meine schöne Stadt, mein schönes Land, meinen schönen Planeten an? Wem vertraue ich es an, Dinge zum Besseren – und nicht zum Schlechteren zu wenden? Wem vertraue ich es an, meine Meinung zu vertreten und dafür zu kämpfen, dass meine Stimme auch gehört wird? Wem vertraue ich etwas so Wichtiges, Bedeutungsvolles, wie meine eigene Stimme an?
Ich weiß, wen ich am Sonntag wählen werde und dennoch mag ich hier keine Wahlwerbung oder Sonstiges abgeben. Jeder, der mich kennt, wird sowieso wissen, wen ich, mit meiner sozialen Ader, wählen werde – nicht nur in Krems, meiner geliebten Heimatstadt, die auch diesen Sonntag zu wählen hat, sondern auch auf nationaler Ebene. Was ich aber möchte, ist eine Bitte an euch auszusprechen und ich hoffe, dass meine Stimme nicht nur am Sonntag, sondern auch heute gehört wird.
Lass nicht andere für dich wählen. Lass nicht die Faulheit siegen, dich am Sonntag nicht ins Wahllokal zu bewegen. Lass deine Stimme nicht ungehört bleiben. Lass uns zusammen die Zukunft unseres Landes, und unserer Stadt, mitbestimmen. Sei nicht dumm – geh wählen!
2 Kommentare
Danke für diesen Beitrag. Du sprichst mir aus der Seele, vor allem seit ich mitbekommen habe, wieviele meiner fast erwachsenen Schüler es sinnlos finden, zu wählen, weil sie denken dass ihre Stimme ohnehin nichts ändert 😱
Angie, das hast du gut geschrieben. Besser gehts nicht.