Bin schon immer ein Winterkind gewesen – gerne bei Minusgraden frühmorgens in die Schule gewandert und die nassen Schuhe und Socken danach eine halbe Stunde lang trocken geföhnt. Kein Problem damit, am nächsten Tag wieder. Es gibt nichts, was ich am Herbst oder Winter nicht mag – ich bin in meinem Element, ich fühl mich absolut wohl. Aber das, diese never ending (love) story – da geht’s um meine Sommer Hassliebe.
Eigentlich ist’s mir fast immer zu warm. Ich mag die Hitze zwar schon, aber nur wenn ich gerade am Wasser bin. Bin ich unterwegs, hass ich’s. Ich mag’s nicht zu schwitzen, ich mag’s nicht, wenn ich durch die Sonne träge werde, ich mag’s nicht, wenn mir die Sonne auf den Kopf scheint und ich einen halben oder ganzen Sonnenstich bekomm.
Ich mag’s nicht, dass im Sommer jeder so riecht, als hätte er fünf Tage nicht geduscht, wenn man in Wahrheit aber dreimal täglich duschen gehen muss.
An so richtig heißen Tagen bin ich unerträglich schlecht gelaunt. Ich bin schlapp, lustlos und zickig – Eigenschaften, die ich von mir eigentlich überhaupt nicht kenne. Und an und für sich würd ich mich am liebsten den ganzen Tag im klimatisieren Schlafzimmer unter der Leinenbettdecke verstecken.
Geht aber nicht. Ich kann nie stillstehen, ich kann mich schwer entspannen, ich kann nie einfach mal nichts machen – nicht einmal im Sommer bei 40 Grad. Also geh ich dann doch raus – auf die Schattenseite, versteht sich. Die Beine sind schwer, die Adern geschwollen, der Tag lang.
Und dann lass ich mir die Sonne bewusst ins Gesicht strahlen, lass die Seele baumeln, streck und räkel mich, wie jemand, der zum ersten Mal die Sonne kennenlernt. Geh mit Freunden zum Donaukanal, genieß die lauen Sommerabende, trink einen, zwei oder drei Virgin Mojitos. Genieß es, so wenig wie möglich am Körper zu tragen, sonne mich oben ohne. Genieß die Wärme, genieß die Leichtigkeit, genieß die Lebenslust.
Am Abend noch mit Freunden zwei, drei, vier Stunden raus in den Garten setzen und die Stille genießen. Und wenn die Stille zu still geworden ist, dann Musik an. Dinge machen, die man nur im Sommer machen kann. Wie baden gehen, im warmen Gras wälzen, Schmetterlinge beobachten, von der Sonne die Nase kitzeln lassen, Erdbeeren pflücken gehen, im Freien picknicken, draußen sporteln, Wassermelone essen.
Die Sommer Hassliebe. Und irgendwie, trotz allem, ist’s dann doch mehr Liebe als Hass.
Zumindest diesen Sommer.
7 Kommentare
Was ein toller Blogpost mit unglaublich schönen Bildern. 😇
Ich bin auch eher ein Herbst-, Winterkind, aber Sommer mag ich trotzdem auch ganz gerne. Zwar habe ich schnell genug von ihm und hätte im August dann am liebsten schon wieder Herbst, aber trotzdem liebe ich ihn genau wie jede andere Jahreszeit.
Wirklich toll geschrieben Angie. 💕
Hahaha das erinnert mich an die Sara, weil sie auch eine Sommer-Hassliebe hat. :D Ich hingegen hasse den Winter so richtig und fühle mich im Sommer richtig wohl. Immer und jeden Tag. Ich finde es voll lustig, wie unterschiedlich Menschen in dem Sinne sind <3
Liebste Grüße
Timo von The Cosmopolitas
[…] vorbei, auf zu neuen Abenteuern! Diese Woche hab ich den Sommer wieder lieben gelernt, hab wunderschöne Abende mit Freunden draußen in der Natur verbracht, viel Quality-Time mit den […]
Ich persönlich liebe den Sommer verglichen mit dem deutschen Winter :) Aber wenn die Hitze SO RICHTIG losgeht werde ich auch träge, müde und verärgert :D Und mir gehts genauso wie dir, ich kann auch nur gaaaanz schwer nichts tun und fühle mich dann immer unwohl. Dein Blog ist wunder wunder wundervoll und inspiriert mich für meine eigenen Posts, ich freue mich schon auf die nächsten Posts von dir :)
Ich habe selbst auch einen Blog, ich würde sagen ein veganer, lifestyle, fitness, selflove, persönlichkeitsentwicklungs, kreativitäts gedanken Blog.. falls du gerne Posts zu solchen Themen liest freut es mich natürlich ganz doll wenn du mal vorbei schaust :)
Alles Liebe, Lea, http://leachristind.blogspot.com
So ein schöner Text ♥ Und mir geht es exakt genauso! Sobald die Temperaturen über 25 Grad klettern und alles nur noch vom Schweiß kleben bleibt, dann werde ich auch launisch. Aber die schönen Momente mit den Liebsten gehören einfach auch zum Sommer und deswegen möchte ich ihn trotz allem nicht missen, auch wenn es absolut nicht mein Wetter ist ;)
Liebe Grüße
Anne
Hallo Angie :-)
ich dachte immer, ich bin die einzige die mit dem Sommer einfach nicht Freunde wird. Ich hasse es, wenn es heiß draußen ist, nicht mal der Schatten Abkühlung gibt und die Leute werden automatisch gereizter. Da ist es mir viel lieber, bei kalten Temperaturen in einer Kuscheldecke und einem guten Buch auf der Couch zu liegen und zu entspannen.
Natürlich hat der Sommer auch seine gute Zeiten, z.B. am Abend gemütlich mit seinen Freunden draußen sitzen, oder schwimmen gehen, aber der Winter ist mir eindeutig lieber :-)
Liebe Grüße
Sandra
Toll geschrieben, liebe Angie! Und die Fotos von euch sind wunderschön, die hab ich schon bei Insta bewundert. Ihr seht alle so glücklich und entspannt aus! :)
Das mit der Sommer-Hassliebe kann ich total nachvollziehen. Ich bin genauso – es geht mir tierisch auf die Nerven, wenn mir der Schweiß in Strömen runterläuft und ich mich wegen der Hitze auf nichts mehr konzentrieren kann. Während andere sich freuen, dass es heiß und sonnig ist, liege ich stöhnend auf dem Sofa im halbwegs kühlen Wohnzimmer und wünsche mir, dass der Herbst kommt. :D Dieser Sommer war aber recht regnerisch und kühl, wo ich in Deutschland herkomme, und ich hab bewusst nicht mit gemeckert, wenn alle anderen sich beschwert haben. Für mich war das größtenteils meine absolute Wohlfühltemperatur. :) Und bald gibt’s wieder heißen Tee und gemütlichen Kerzenschein und dazu ein gutes Buch abends.😍 Hach, ich liebe den Herbst.
Ganz liebe Grüße!💗