Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen. Los geht’s. Ich glaube seit zwei Jahren rede ich immer wieder davon, dass ich mich jetzt endlich so akzeptiert habe, wie ich bin – aber nein, hatte ich nicht. Ich glaube nicht, dass ich mich selbst und euch immer belogen habe, aber ich denke, dass sich selbst schätzen und lieben ein jahrelanger, oft lebenslanger, Prozess ist. Auch heute, wenn ich euch erzähle, dass ich mich endlich selbst akzeptiere, wird bestimmt nicht das Ende der Geschichte sein – hoffentlich! Ich will wachsen und über mich hinauswachsen – in jeder erdenklichen Hinsicht, also auch in dieser.
Gestern habe ich ein Video in meinen Insta Stories geteilt. Ein Video, für das ich mich noch vor ein paar Monaten geschämt hätte. Mich selbst, tanzend und lachend mit meiner Hündin Pippa, im Sport BH nach einem 5-Gänge-Mittagsmenü. Entgegen der meisten sonstigen Fotos und Videos, die auf Social Media geteilt werden, war das Video alles andere als perfekt. Mein Gesang darauf war schrecklich und mein Bauch nach dem Schlemmen auch logischerweise weder flach noch straff, wie er’s vielleicht in der Früh wäre. Aber trotz dieser beiden Faktoren ist das Video für mich das Schönste und Bedeutendste, das ich je auf einem meiner Kanäle geteilt habe – weil ich Spaß habe und mich endlich wirklich wohl in meinem Körper fühle.
Ich glaube, es liegt zum einen daran, dass ich früher einmal etwas stärker war und selbst sehr viel böse Worte zu meinem Körper gehört habe, zum anderen daran, dass ich eine Zeit lang ein sehr unsicheres Mädel war, aber ich hatte immer schon mit Selbstzweifeln zu kämpfen. Mein Freund meinte vor ein paar Jahren einmal zu mir (nicht böse gemeint!), dass man es mir direkt anmerkt, dass ich früher molliger und unzufrieden war, weil ich in Wahrheit null Selbstbewusstsein habe und immer auf Bestätigung von anderen hoffe. Nein, nach außen hin hab ich das eigentlich nie gezeigt, aber ein falsches Wort von meinem Gegenüber und ich habe sofort alles an mir selbst angezweifelt und bekritelt.
Wir Menschen neigen dazu, Fehler bei anderen zu suchen. Klar, das ist ja auch viel einfacher, als bei sich selbst anzufangen. Bevor ich mich mit meinen eigenen Fehlern und negativen Taten beschäftige, kehre ich lieber erstmal vor einer anderen Tür. Genau das ist aber ein absolut falscher Zugang zum Thema und das habe ich selbst vor ein paar Monaten gelernt. Ich wurde selbst zum Teil für mein Gewicht gehänselt und ich habe bis heute kein einziges dieser verletzenden Kommentare vergessen, auch wenn diese zum Teil etliche Jahre zurückliegen. Dadurch, dass ich dieses Gefühl kenne, habe ich schon jahrelang kein wirklich verletzendes Wort mehr zu Jemandem gesagt – ich versuche Streit immer aus dem Weg zu gehen und mit Ruhe und Gelassenheit, anstatt mit Aggression, zu punkten. Außerdem versuche ich jeden Tag etwas Gutes zu tun – wie zum Beispiel einem fremden Menschen nette Worte zu sagen, Menschen, die ein offenes Ohr brauchen, zuzuhören, oder auch einfach nur jedem, der mir entgegen kommt, ein Lächeln zu schenken.
Diese Gelassenheit, dieses Ich-lass-nichts-an-mich-ran- Gefühl tut auch meiner Seele gut. Seit ich wieder regelmäßig Yoga mache. also kurz vor meinem Islandurlaub, hat sich aber noch einmal ein weiterer Schalter umgelegt. Wenn ich schon jahrelang versuche, anderen Gutes zu tun, Gutes zu sagen – warum fang ich dann nicht endlich an, auch meinem eigenen Körper dieses positive Gefühl zu vermitteln?
Nachdem mir diese, eigentlich gar nicht so abwegige, Erkenntnis gekommen ist, hab ich sie nicht mehr aus meinem Kopf bekommen. Zusätzlich war ich aufgrund meiner morgendlichen Yogaeinheit durch und durch mit Energie und Positivität versorgt. Durch die Arbeit in der Tiefenmuskulatur und das viele Dehnen hat sich meine Haltung verbessert und ich schlafe besser. Natürlich arbeite ich damit auch an meinem Körper und merke, wie meine Figur sich allgemein durch Yoga verändert – und auf einmal ganz anders geformt ist, als zu den Zeiten, als ich täglich Intervalltraining gemacht habe. Und zum ersten Mal in meinem Leben kann ich mich auch mit vollem Magen und aufgedunsen im Spiegel anschauen und bin einfach stolz auf den Körper, den ich habe, auf den Körper, der mich durch’s Leben trägt und mich alle Aufgaben der Woche bewältigen lässt. Und ich frage mich – Wann fangen wir alle an, uns für die wunderbaren Menschen, die wir sind, zu schätzen? Wann fangen wir kleinen großen Wunder der Natur an, uns selbst zu lieben?
14 Kommentare
Hallo Angie!!! Super Blogpost. Du hast so recht, sich so zu nehmen und akzeptieren wie man ist. Ich tu mir da nicht immer ganz so leicht. Tut gut so etwas zu lesen. Schönes Wochenende in Salzburg. Bis bald. Liebe Grüße mum vogel
Ich lese oft Blogposts über Selbstliebe, -akzeptanz, -bewusstsein, etc. und beschäftige mich auch selber mit diesen Themen , aber noch nie hat mich ein Blogpost so zum Denken angeregt und so viel bei mir ausgelöst! Ich liebe deine Einstellung & deinen Schreibstil!
Mach weiter so Angie❤
Als hätte jemand meine Geschichte aufgeschrieben. Es tut gut solche Worte zu lesen und zu wissen das man nicht alleine ist oder war. Zu lange habe ich mich in der Schule beim Turnunterricht schlecht gefühlt. Hab jeden Ausflug im Sommer gemieden, weil die Oberschenkel aneinander rieben. Bin nie ins Schwimmbad gegangen, ich fand tatsächlich für jede sonnigen Badetag eine andere Ausrede. Ich hab böse Worte abbekommen und all das prägt einen. Jedes einzelne Wort und jeder schiefe Blick lassen mich noch immer zweifeln. Ich habe Beziehungen vermieden weil ich nicht glauben konnte, dass mich jemand hübsch finden kann. Es dauert sehr lange seinen eigenen Frieden zu finden und Sport aus Liebe zu machen. Aber wichtig ist, dass man ihn findet. Auch wenn es in der heutigen Welt schwer fällt, die Hosengröße 40 zu akzeptieren und einen selber nicht für alles zu hassen. Immer wenn ich eine Phase habe wo ich mich im Spiegel nicht ansehen will, rufe ich mir ins Gedächtnis, dass ich gesund bin. Das ist das wichtigste! Solche Beiträge wie auf deinem Blog helfen sehr, immer weiter an sich zu arbeiten, du bist toll Angie!
xx
Ein toller und inspirierender Blogpost! Ich fand das Video mit Pippa super:) Wir sollten uns wirklich mehr zu schätzen wissen. Ich habe zwar manchmal auch noch Probleme damit aber dein Beitrag hat mich wieder super positiv gestimmt! Die Bilder sind auch schön geworden:)
Laura von sparklingpassions.blogspot.de
Liebe Angie,
Ich folg dir ja schon länger aber bis jetzt eher still und leise aber dieser Blogpost hat mich einfach sooo gerührt und mich zutiefst bewegt weil mir geht es genau so. Aber ich bin allgemein durch Sport selbstbewusster geworden. Und das Video von dir und Pippa hat mich ebenfalls total berührt, weil ihr zwei einfach sooo glücklich ausgeschaut habt und man beim anschauen einfach lächeln müsste!! Deine positive Art ist einfach so ansteckend und du regst ein immer an über solche Dinge wie Feminismus, Mobbing oder auch Selbstliebe nachzudenken und sich mit ihnen weiter auseinanderzusetzen. All diese Dinge sind ein Prozess aber erst wenn man Denkanstöße wie von dir bekommt beschäftigt man sich dann wirklich damit. Dein Post gestern war wieder so💕
Ich wünsch dir noch einen lieben Dienstag
Anna-Lena❤️
Wow toller und nachdenklicher Blogpost. Bei dem letzten Satz hatte ich Gänsehaut.
Ich finde das Thema so wahnsinnig wichtig und finde toll, dass du es immer wieder so ansprichst! Ich tue mir zwar etwas schwer damit, aber versuche es mir immer wieder klarzumachen! Ich kann dir nur zustimmen, wahre Worte liebe Angie! <3
Sandra / http://shineoffashion.com
https://www.instagram.com/sandraslusna/
Liebe Angie!
Der Post von gestern, wo du Pippa betanzt & besingst ist so zuckersüß gewesen! Man sieht dir an das du dich in deiner Haut wohl fühlst & das zaubert einem sogleich ein Lächeln aufs Gesicht :) Ich bewundere das was du bis dato geleistet hast sehr & nehme mir deine Worte zu Herzen – auch wenn es sehr schwer fällt sich so zu akzeptieren wie man ist, aber ich denke das ist der Weg zu einem glücklichen Leben! Mach so weiter & bleib so ein bezauberndes & sympathisches Mädchen wie du bist & immer warst,
Denise ♡
Liebe Angie,
Der blogpost hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht, wir suchen ständig Fehler an uns, anstatt uns so zu akzeptieren wie wir tatsächlich sind, ich finde wir sollten uns viel mehr schätzen und uns nicht mit anderen Menschen vergleichen, wir dürfen aber nicht aufhören uns stetig weiterzuentwickeln 💕
Meine liebste Angie, ein rießen großes Dankeschön für diesen unglaublich tollen und vorallem sehr bewegenden Blogpost. Deine ehrlichen (und wie man auch merkt) von ❤en kommenden Worte regen einen wieder sofort zum Nachdenken an und mir persönlich stieg beim Lesen „Pipi in die Augen“, so so so schön und vorallem so so wahr !!! Danke danke danke für jeden einzelnen deiner tollen Beiträge, welches Thema auch immer betreffen, immer wieder schön deine Beiträge zu lesen. Einfach 🔝👍🏻💕
Liebe Angie,
ich finde es sehr schön, dass du deinen Körper so akzeptierst und magst wie er ist! Ich habe damit leider immer noch zu kämpfen.. Ich habe mir bereits überlegt ob ich vlt auch mit Yoga anfangen sollte!
Man kann nur stetig versuchen an sich zu arbeiten und aus seinen Fehlern zu lernen :)
Hab einen schönen Start in die neue Woche!
Liebe Grüße,
Nina
Super schöner Blogpost Angie. Ich geb dir absolut Recht. Irgendwie suchen wir an uns immer so viele Fehler und können es überhaupt nicht schätzen wir selbst zu sein. Ich finde deine positive Art so ansteckend und mochte auch das Video super gern (vor allem weil ich sowas ja nie posten würde^^)
Happy Monday cutie :*
Love, Kerstin
http://www.missgetaway.com/
Liebe Angelika, ich möchte dir für diese wunderbaren Gedanken ganz herzlich danken. Es ist genauso wie du es hier schilderst, auch ich wurde schon von Menschen sehr verletzt und das ist leider viel zu lang in unseren Köpfen gespeichert. Ich bewundere dich sehr und hab dich ganz lieb. Wünsche dir eine wunderschöne Woche und alles Liebe. Liebe Grüße aus Wien Christine
Guten Morgen Angie,
dieser Blogeintrag gefällt mir so unfassbar gut!!! Ebenso die Bilder. Ich sehe das genau wie du, Selbstliebe oder Selbstakzeptanz ist ein ewiger Prozess, aber das ist doch auch gut und schön so.
Vielen Dank für deine Worte, die haben mir den Morgen heute etwas schöner und leichter gemacht.
Hab einen schönen Start in die neue Woche,
Caro ❤