Ich geb’s zu – mich hat vor letztem Wochenende noch nie, auch nur ein Mal, der Gedanke gereizt, nach Krakau zu reisen. Hätten nicht gute Freunde von meinem Freund dort geheiratet, hätt’s mich sicher so schnell nicht dorthin verschlagen. Warum? Ganz ehrlich – ich hab noch nie irgendetwas über Krakau gehört oder gesehen, das mich dazu veranlasst hätte, einen Ausflug nach Polen zu machen. Zu Unrecht, wie ich letztes Wochenende zu meiner Überraschung gesehen habe.
Ich hab von euch ganz viele Tipps für Krakau bekommen, die wir leider aufgrund Zeitmangel nicht alle geschafft haben. Wer sich für Krakau interessiert, findet auf theladies.at auch noch einen schönen Beitrag von der lieben Marcia.
Krakau – verborgene Schönheit
Krakau ist nicht klassisch schön, wie es zum Beispiel Wien oder München sind. Krakau hat zwar wahnsinnig eindrucksvolle Bauten und viele Grünflächen, beeindruckt aber eher, wenn man einen genaueren Blick wagt. Schöne Wandmalereien oder Graffiti an jeder Ecke, liebevoll dekorierte Fensterbänke, große Türme, eindrucksvolle Backsteinhäuser. Die Altstadt von Krakau ist super belebt, bis spät in die Nacht ist hier etwas los. Abgegrenzt wird die Altstadt von Krakau durch eine Art „Grüne Mauer“, Parkanlagen, die die Altstadt, mitsamt des Hauptplatzes, umgeben. Allgemein ist Krakau sehr grün – etwas, das mir sofort positiv auffällt.
Kazimierz
Kazimierz – das ehemalige Judenviertel, heute eher Hipsterviertel, von Krakau. Natürlich gibt’s hier immer noch sehr viele Synagogen und Menschen mit jüdischem Glauben- hauptsächlich aber eine wahnsinnig beeindruckende Vielfalt an leckeren Restaurants und Cafés. Wir haben uns gar nicht entscheiden können, wo wir hingehen, weil es wirklich überall super ansprechend ausgeschaut hat. Außerdem gibt’s in Kazimierz nochmal ein Stück mehr Wandbemalungen und Graffitis, Vintage Shops und einzigartige Läden. Im Prinzip ist Kazimierz ein bisschen heruntergekommen, aber auf eine sehr, sehr charmante Weise, was heutzutage ja schon wieder modern und hipster ist. Ich hab mich dort sofort wohlgefühlt und einen Ausflug nach Kazimierz würde ich euch, bei einem Besuch in Krakau, definitiv ans Herz legen. Ich hab mich Hals über Kopf verliebt.
Kunst in Krakau
Schon bei unserer Ankunft in Krakau haben wir gemerkt, dass Kunst hier eine sehr große Rolle spielt. Am Hauptplatz wurde ein sehr (!) abstraktes Theaterstück aufgeführt. Im Prinzip sind zehn Menschen im Kreis gelaufen, haben geschrien und Bücher zerrissen, beziehungsweise auf den Boden gefetzt, bis der Boden ein einziger Blätter-Haufen war. Nein, das muss man nicht verstehen und irgendwie war das auch sehr verstörend anzuschauen – was genau die Botschaft dahinter war, versteht man, wenn man der polnischen Sprache nicht mächtig ist, wohl auch kaum.
Aber neben abstrakten Theaterstücken, gibt’s viele andere Kunst-Projekte in Krakau, an denen man nicht vorbeikommt. Am Hauptplatz wurde den ganzen Abend lang Live-Musik gespielt – ganz anders, als bei uns in Westeuropa – aber einfach super schön anzuhören. Wenn man beim Heimschlendern von Flamenco-Musik begleitet wird, während man an seinem Eis schleckt, kann man den Abend nur positiv in Erinnerung behalten! :)
Krakau ist als die Kunst-Stadt bekannt und wird ihrem Ruf sehr schnell sehr treu. Kunstliebhaber werden begeistert sein!
Essen, Essen, Essen
Ja, Kochen können sie die Polen. Zwar sehr ungewohnt und ganz anders, als bei uns – aber dennoch unfassbar lecker. Ich experimentiere ja sehr ungern und esse daheim eigentlich immer so ziemlich das Gleiche. Nix da – in Polen hab ich mich quer durch die Karte probiert, nicht nachgefragt, sondern einfach getraut und gegessen. Natürlich hab ich auch hin und wieder das gegessen, was ich mag und schon kenne – aber auch das schmeckt in Polen irgendwie anders. Spannend, interessant – und auf jeden Fall sehr überzeugend.
Ich verrat euch hier die Orte, an denen wir essen waren, und die ich sehr empfehlen kann – und auch Orte, die mir liebe Leser (also ihr) empfohlen haben, an die’s wir aber leider nicht mehr geschafft haben.
Frühstück/Brunch:
Charlotte (in der Nähe vom Hauptplatz Rynek, 100% Weiterempfehlung)
Bunkier Café (Nähe Rynek)
Café Tektura (Nähe Rynek)
Ranny Ptaszek (in Kazimierz)
Trdelnik Ciemna (Baumkuchen – in Kazimierz – 100% Weitermpfehlung)
Lunch/Abendessen:
Nova Bar (Kazimierz – 100% Weiterempfehlung)
Alchemia Restaurant (etwas außerhalb)
Moa Burger (Nähe Rynek)
Krowarzywa Vegane Burger (Nähe Rynek)
3 Kommentare
[…] Blogposts entstanden. Und ich hab im Jahr 2017 auf meinem Blog auch Reise-Beiträge über Lissabon, Krakau, den Nationalpark Hohe Tauern, Amsterdam und Berlin geschrieben. Also ja, ich war oft fort – […]
Ich war auch gerade in Polen und muss sagen mir ging es ähnlich wie dir… hätte ich keine Einladung von einer guten Freundin zu ihrer Hochzeit bekommen hätte mich es wahrscheinlich nie nach Polen verschlagen aber so hatte ich die Möglichkeit eine sehr schöne kleine Stadt im Süden Polens zu besuchen.
Ich war im Mai das erste Mal in Krakau und hab mich auf Anhieb wohl gefühlt – echt eine tolle und pulsierende Stadt! Und das Essen, ich darf gar nicht daran denken ;-) An den unterschiedlichen Arten an Pierogi konnte ich mich gar nicht satt essen. Wir waren auch im Salzbergwerk ganz in der Nähe von Krakau, das kann ich auch absolut empfehlen!