Es ist wieder eine dieser Nächte. Eine dieser Nächte, die mich nicht schlafen lassen will. Davor – Alpträume. Alpträume, durch die ich gar nicht wieder einschlafen möchte. Angst, Schrecken, Terror. Dinge, die mich in der letzten Zeit beschäftigen, rauben mir heute den Schlaf. Bomben, Terroranschläge, Verfolgungen. Was würde ich heute Nacht dafür geben, einfach gar nicht zu träumen. Wenn der Kopf sagt, man will gar nicht erst wieder einschlafen, macht der Körper auch nicht mit. Das ist heute mein Problem. Oder meine Erleichterung, wie man’s nimmt.
Ich bin müde, aber von Einschlafen ist keine Spur zu bemerken. Der Hund schläft seelenruhig in meinem Arm. Pippa träumt. Ich wünsche ihr bessere Träume, als die meinigen. Oh, was hätt ich heut Nacht gern ihre Ruhe und Leichtigkeit. Ich wälz mich auf der Matratze, versuche irgendwie in den Schlaf zu fallen. Es funktioniert nicht. Musik an, Welt aus. Nicht einmal mit „Trouble Sleeping“ von The Perishers funktioniert das heute. Ich stell mich auf die Yogamatte, mach ein paar Übungen, die helfen sollen. Sie helfen nicht. Ich denke nach, über neue Tattoowünsche. Ich schreibe Emails. Um 4 Uhr morgens. Die Empfänger müssen denken, ich sei verrückt. Ich plane meine nächsten Urlaube, davon würde ich gerne träumen. Pippa macht Geräusche beim Träumen. Ich stelle mir vor, wie sie gerade davon träumt, über eine Wiese voller Hundekekse zu laufen.
Ich hab gehört, es war heute Nacht Vollmond. Vielleicht hab ich auch zu lange am Laptop gearbeitet. Ich überlege Schlaftagebuch zu schreiben – ob das etwas hilft? Ich lese ein paar Seiten von meinem neuen Buch. „Lean in“ – ein bemerkenswertes Buch von einer bemerkenswerten Frau. Aber auch das macht mich nicht müde. Ich überlege, mir neue Bettwäsche zu kaufen. Gestern habe ich schöne, fair produzierte, im Sale gefunden. Ich versuche mich abzulenken, es funktioniert heute einfach nicht. Also stehe ich auf. Und schreibe. Über eine dieser Nächte.
I’m having trouble sleeping
You’re jumping in my bed
Twisting in my head
Leave me.“– The Perishers („Trouble Sleeping“)
14 Kommentare
Erstmal muss ich sagen wie wundervoll ich es finde solch schöne, ausführliche Kommentar hier unter diesem Post zu finden. Es ist so schön zu sehen, wie viele Menschen sich Gedanken machen und man fühlt sich gleich nicht mehr alleine mit den eigenen Gedanken.
Ich glaube jeder hat diese Nächte oder Tage und wahrscheinlich braucht man sie auch um die schönen Momente des Lebens viel bewusster wahr zunehmen. Häufig verdrängen wir die traurigen Dinge einfach, schalten um wenn die Nachrichten kommen, scrollen weiter, nachdem ein schreckliches Bild aus Syrien auf der Seite erschienen ist. Man kann das keinem übel nehmen, man kann sich unmöglich immer mit allem Negativem auseinandersetzen aber manchmal habe ich das Gefühl all diese traurigen Geschichten und Ereignisse holen uns ein. Dann ist es wichtig sich mit den Gedanken auseinander zu setzen und sie einfach zu zulassen.
Ein schöner, wertvoller Beitrag, mit vielen schönen Kommentaren darunter!
Super toller Beitrag liebe Angie! Auch ich kenne diese Nächte und mir kommen dann immer die dunkelsten Gedanken. Schon als Kind hab ich oft nachts geweint und mama oder papa mussten immer für mich aufstehen auch als ich schon selbst aufstehen konnte weil ich mich anscheinend einfach allein fühlte. Morgens wusste ich sogar teilweise nichts mehr davon. Mittlerweile sind solche Alpträume Gott sei Dank sehr selten bei mir. (Ich wünsche dir dass sich das bei dir auch wiedet legt❤) Wenn ich dann mal einen hab lasse ich entweder meine Gedanken zu und lenke mich dann ab oder ich lenke mich sofort ab indem ich lese oder Atemübungen mache. Oft plane ich auch meinen morgigen Tag und mir hilft es so banale Dinge zu schauen wie schöne Werbungen aif Youtube oder ähnliches weil mich das irgendwie auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Danke für diesen tollen Beitag .
GANZ VIEL LIEBE❤❤❤
Danielle
Mannomann, wie ich es hasse, Albträume zu haben! Kann dich nur zu gut verstehen… Übrigens muss ich Hannah rechtgeben! Diese Atemtechnik hilft wirklich seeeehr gut. Lies dich da mal rein :-)
Kann auch sein, dass du wegen der Uniklausuren jetzt Albträume hast. Mir geht es derzeit nämlich so :-D
Ich hoffe, dass du bereits wieder besser schläfst.
xx
Tabea
http://tabearome.com
Liebe Angie!
Ich bin ein Träumer und vielleicht eine kleine Eule, wie meiner Mama sagen würde – aber es ist nichts Schönes. Ich weiß, wie du dich fühlst. Jeden Tag mindestens 2 Stunden zu warten, regelrechtes warten, bis man schläft, ist mein Alltag und wenn man dann endlich schläft, erwarten einen Alpträume. Und ich bin eine der Glücklichen, die sich an jeden, jeden jeden jeden einzelnen erinnert – und sie nicht loslassen kann. Ich könnte stundenlange davon erzählen, wie ich verfolgt wurde und ermordet, Angst hatte und schrie, unbedeckt war und in einer Falle… irgendwann wacht man immer auf. Ich wünsche dir nicht, dass du nur mehr gute Nächte haben wirst, denn das wird nie passieren. Ich wünsche dir, dass du auch in den schrecklichsten Nächten ein paar Sterne am Himmel erkennst.
Was mich immer fasziniert, ist der Gedanke, wie viel Zeit ich nicht mit Schlaf ‚verliere‘ – ich könnte so viel tun, und trotzdem gibt es nichts Faszinierenderes als die einzige zu sein, die wach zu sein scheint.
Herzlichst ❣
Ein echt schöner Beitrag!! Ich hab sowas zum Glück sehr selten, aber ich kenne es. Bei mir war es allerdings ganz arg, also ich mit meinem Freund Anfang 2015 in Indien war. Weil wir Abends nicht wirklich aus dem Hotel konnten (es haben uns immer alle davor gewarnt) sind wir of schon so gegen halb 8, 8 schlafen gegangen, weil wir einfach nichts tun konnten und eh müde vom Tag waren. Wenn ich den endlich eingeschlafen bin, hab ich 2,3 Stunden geschlafen, dann bin ich aufgewacht, musste aufs Klo und es war vorbei… einmal hab ich drei Stunden einfach gelesen, weil nichts geholfen hat (Abendland von Köhlmeier, SEHR zu empfehlen [wenn du Zeit hast, es hat glaub ich 800 Seiten], falls du es noch nicht kennst).Vor kurzem hatte ich einmal wieder so eine Nacht und ich versuch mich dann immer extrem dran fzu konzentrieren, wie angenehm meine Matratze ist, das weiche Bett und dankbar zu sein, dass ich so einen Luxus selbstverständlich nennen darf. Was auch gut hilft, ist wenn ich versuche mit meinem Freund zusammen zu atmen (wenn er halt bei mir ist) und sonst sind Atemübungen noch ganz gut,.. ich versuch einfach so lang wie möglich einzuatmen und dann so lang wie möglich ausatmen… :) Naja ich hoffe, dass du die kommenden Nächte besser schlafen wirst!!!
Alles Liebe,
Miriam
Woooow, richtig toller Beitrag liebe Angie, es gibt viele Blogs, die ich gerne lese, aber du und Jules schreiben trotzdem einfach die besten Texte. Ich finde diese Idee toll, aber trotzdem wünsche ich dir, dass du das nächste Mal einschlafen kannst, ich kenne es auch, an manchen Tagen ist egal, wieviel man schon gemacht hat, es geht einfach nicht. ;( Aber dank dieser Nacht hast du wieder Mal einen wirklich wunderbaren Post geschrieben und ich bin mir sicher, dass du heute besser schlafen kannst! ;)
Liebe Grüße,
Sandra / http://www.shineoffashion.com
Liebe Angie,
da ich seit Kind unter Schlafstörungen leide, kenne ich mittlerweile wirklich ALLE Tricks. Ich gebe zu, manchmal hilft keiner. Wenn man sich vor Liebeskummer plagt oder einen Zukunftsängste und Sorgen umtreiben. Trotzde. Hast Du schonmal die 4-7-8-Atemtechnik probiert? Am Anfang ist sie super nervig und „anstrengend“ aber nach etwas Übung klappt sie super! Auch ist es ganz wichtig, dass Du dich nicht unter Druck setzt. Du kannst nicht schlafen…dann ist das eben so. Mache Dinge, wie TV-schauen (am beten nur seichtes Programm ;-)), lesen, Milch mit Honig trinken, Pippa kraulen…und lenk Dich irgendwie vom Gedanken des nicht-einschlafen-Könnens ab. Sport (wie Yoga) kann ich nicht empfehlen, da das für den Körper auch eine Art „Aufwach-Signal“ sein kann. Ebenso wie Bildschirme mit blauer Beleuchtung, also Laptop, Smartphone (und ja, auch der TV). Irgendwas davon hilft Dir hoffentlich bei der nächsten dieser Nächte ;-)
Liebe Grüße
Hannah von http://justlikehannah.de/
P.S. Laut Psychologie sind Alpträume nur diejenigen, die uns vor lauter Schrecken aus dem Schlaf reißen und uns aufwachen lassen. Alles andere sind sogenannte Angstträume ;-)
Nein – das muss ich mir aber gleich anschauen. Ich hatte eine Zeit lang, wegen meinem Hashimoto, ganz schlimme Schlafstörungen, insofern kenn ich meinen Körper eh schon halbwegs und weiß, wann es Sinn macht, einfach wieder versuchen einzuschlafen, und wanns einfach nicht geht. Ich hab auch so Schlafpulver, das mir normalerweise sehr gut hilft. Ich versuch immer ein bisserl zu lesen und die Blautöne auf meinem Handy hab ich auch immer eine Stunde vor schlafengehen abgedreht.. Milch ist bei mir eher schlecht, weil ich die schlechter vertrage und sie mir immer schwer im Magen liegt. :( Yoga mache ich manchmal, aber dann auch eher so Entspannungsübungen und „Endpositionen“. Da ich ja so auch viel Yoga mache, weiß ich halbwegs, was aufputscht und was beruhigend wirkt. Aber in manchen Nächten hilft irgendwie nichts.
Danke dir aber auf jeden Fall für deine ganzen lieben Tipps und Ratschläge. Ich hoffe, du hast deine Schlafprobleme mittlerweile im Griff. Und – das mit der Atemtechnik werde ich ausprobieren! :)
Alles Liebe,
Angie
Liebe Angie,
dies ist nach deiner angkündigten Veränderung deiner Blogthemen nun der erste Post (neben deinem tollen Rezept). Als Food-Bloggerin verfolge ich dich schon sehr lang, auf Instagram, hier auf dem Blog (tatsächlich war dein Blog eines von mehreren Praxisbeispielen meiner Masterarbeot) und war nun sehr neugierig, wie du du inhaltliche Tiefe und die Schwerpunktverlagerung umsetzen wirst – denn mit dem Erwachsenwerden merkt man einfach, dass das Schreiben über eine „heile Welt“ mit hübschen Food-Fotografien und nett angerichteten Tellern doch sehr oberflächlich sein kann…
Dein Text hat mich tief bewegt – die Länge des Beitrags empfand ich als genau richtig, du hast mit wenigen Worten das ausdrücken können, was dich bewegt und zugleich einen individuellen Bezug zu deiner lieben Pippa hergestellt. Das abschließende Zitat brachte mir nach dem Lesen noch einmal die extra Portion Gänsehaut! Ich freue mich, die inhaltlich neuen Wege und deine Reise mitverfolgen zu dürfen.
Liebste Grüße & viel Erfolg weiterhin!
Laura
Hallo Laura! :) Danke für deine lieben Worte. Ach weißt du – ich hoff, ich hab da jetzt keine zu großen Erwartungen geschürt. Der Beitrag heute sollte eigentlich auch gar nicht als „erster Beitrag“ gesehen werden – den hab ich am Handy getippt, um meine Gedanken zu ordnen. Danke dir aber trotzdem, dass er dir gefällt und dass du mich auf meiner Reise begleiten willst – das freut mich wirklich sehr! :)
Liebe Angie, ich denke jeder von uns hat mal solche Nächte und ich kann deine Gedanken voll und ganz nachvollziehen :( solche Nächte sind grausam und ich habe solche Nächte manchmal mehrere TAge hintereinander.. das ist einfach richtig anstrengend und man schleppt sich nur mühsam durch diese Tage.. Das Gute ist, das geht auch wieder vorbei! Manchmal beschäftigt einen unterbewusst einfach etwas zu sehr, das der Kopf nachts keine Pause macht.. Zum Nachteil für uns, aber wenn dann etwas verarbeitet ist, kann man zum Glück wieder gut schlafen.
Positiv denken, ich wünsche dir einen wunderschönen Freitag!
Liebe Grüße,
Nina <3
Jaaaaa, solange das aber nur ein paar Mal im Monat passiert, ist’s ja okay. :) Danke für deine lieben Worte! Hab du auch einen schönen Tag! :)
Oh Angie… ich kenne diese Nächte gut und es tut mir leid, dass du gerade heute eine hattest. Das ist nicht schön! 😔 Aber bei mir ist es so, dass sobald der Tag angebrochen ist, ich mich viel besser fühle und die Nacht danach auch einfach NUR besser werden kann! Das wünsche ich dir sehr.
Alles Liebe von Caro ❤
Ja – ich hoffe, ich werde bald munter! :D