Was wäre wenn… oder Weg X oder Weg Y?

30300Gehört ihr auch zu den Menschen, die in der Dusche stehen, und denen, während ihnen der nach Vanille duftende Schaum übers Gnack rinnt, plötzlich hunderte Dinge einfallen und über tausende Dinge nachgedacht wird? Ich gehör auf jeden Fall zu diesen Menschen. Jedes Szenario im Leben wird nochmal durchlebt, durchdacht und hinterfragt. Wäre alles anders verlaufen, hätte ich mich im Moment Z für Weg X statt Weg Y entschieden? Wäre ich dann an dem Punkt an dem ich heute bin? Wäre ich glücklicher? Hätte ich mehr Geld? Hätte ich die gleichen Freunde? Würde ich meinen Freund überhaupt kennen? Was wäre wenn? Tausende Fragen schießen mir in den Kopf, und was am schlimmsten für so einen kleinen Sturkopf und Besserwisser wie mich ist, tausende Fragen, die mir niemand auf der Welt je beantworten können wird. Tausende Fragen, die ich jetzt, aus Lust und Laune, einfach mal hier so in den Raum stelle. Start: Matura 2012.

Was wäre, wenn ich bessere Noten bei der Matura gehabt hätte, wäre ich nach Deutschland gegangen um Medizin zu studieren? Wäre ich dann glücklich? Wenn ich nicht auf Maturareise gefahren wäre, wäre mir dann bewusst geworden, dass ich mit meinem damaligen Freund nicht hunderprozentig glücklich gewesen bin? Wie hätte es dann geendet? Wenn ich nicht immer so viel Zeit und Energie in Männergschichten investiert hätte und mich von Männern von meinen Träumen abhalten ließ, wäre ich dann vielleicht doch für ein paar Monate ins Ausland gegangen? Hätte mich das glücklich gemacht? Was, wenn Person X nicht für einige Monate ins Ausland gegangen wäre, wären wir dann heute zusammen? Und was, wenn ich an Tag Y nicht ausgegangen wäre, weil ich eigentlich Liebeskummer wegen Person X hatte, hätte ich je meinen jetzigen Freund kennengelernt? Was, wenn ich daheim geblieben wäre und Pizza gegessen hätte, hätte ich dann jetzt einen eigenen Hund? Hätte ich dann Pippa? Und wenn nein, wer hätte dann Pippa? Und wie würde Pippa dann heißen? Was, wenn meine Schwester ihren Unfall nicht so leicht weggesteckt hätte? Wie hätte mich das verändert? Oder, hätte es mich überhaupt verändert? Wenn ich nie angefangen hätte zu sporteln, hätte ich dann angefangen Instagram zu nutzen? Wäre ich glücklicher, ohne Instagram? Und wenn ich nicht zu meinem Freund gezogen wäre, sondern meine Wohnung alleine in Wien behalten hätte, hätte ich dann angefangen zu bloggen? Hätte ich nicht bei einem Shoutoutcontest mitgemacht, als mein Account Minimini war, wäre mein Account je so gewachsen? Und wieder – hätte ich dann zu bloggen begonnen? Wäre ich ohne bloggen glücklicher? Oder würde ich mir die ganze Zeit denken, es fehlt etwas im Leben, aber hätte keine Ahnung was? Hätte ich meine Julsi, Kathi, Chrissi, Carina, Tosca, Kerstin, und all die anderen Instagram- und Blogger Mädels kennengelernt? Hätte ich nicht angefangen zu bloggen, hätte ich gemerkt, dass das Schreiben das Richtige für mich ist? Hätte ich gemerkt, dass das Biologie Studium nicht das Richtige für mich ist? Wäre ich glücklich?

Niemand kann mir sagen, wie Szenario Z ausgegangen wäre, wenn ich mich in Moment A für Weg Y statt für Weg X entschieden hätte. Niemand kann mir sagen, wie sich mein Weg und mein Leben weiter entwickelt hätten, niemand kann mir sagen, ob ich glücklich wäre. Und in Wahrheit ist das glaub ich auch gut so. Wir treffen tagtäglich Entscheidungen. Entscheidungen, die uns am Anfang unwichtig vorkommen, die aber die größten Änderungen in unserem Leben hervorrufen können. Weil wie heißt’s so schön? „Sometimes the smallest step in the right direction ends up being the biggest step of your life.“ Trau dich ruhig. Lass dich von den unzähligen unterschiedlichen Möglichkeiten, wie ein Szenario enden könnte, nicht verunsichern. Leb dein Leben, leb dein Leben wie du glaubst, dass es richtig ist, leb dein Leben, wie es dich glücklich macht – weil das am Ende das einzige ist, was wirklich zählt. Du musst am Ende mit deinen Entscheidungen, die du auf deinen Wegen getroffen hast, glücklich sein. Dass DU am Ende glücklich bist. Glücklich.